Handlungstext mit großer Mehrheit für weitere Bearbeitung angenommen

Synodaler Weg: Papst soll verheiratete Priester zulassen

Veröffentlicht am 04.02.2022 um 12:24 Uhr – Lesedauer: 

Frankfurt am Main ‐ Bereits im Vorfeld der dritten Synodalversammlung war der priesterliche Pflicht-Zölibat ein Streitthema. An ihrem zweiten Verhandlungstag haben sich die Synodalen nun mit deutlicher Mehrheit für eine Lockerung ausgesprochen – und an den Papst appelliert.

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Mit großer Mehrheit hat der Synodale Weg zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland eine Initiative zur Lockerung der Zölibatsvorschrift für Priester beschlossen. Ein Papier, das die Spitzen der Kirche in Deutschland auffordert, entsprechende Vorschläge beim Papst einzubringen, verabschiedete die Synodalversammlung in Frankfurt am Freitag in Erster Lesung mit knapp 86 Prozent der Stimmen. Eine Zweite Lesung des Textes mit verbindlicher Abstimmung wird auf der vierten Synodalversammlung im Herbst erwartet.

Der mit den Worten "Zölibat der Priester – Stärkung und Öffnung" überschriebene Text betont den Wert der Ehelosigkeit als Lebensform der Priester. Er fordert aber zugleich die Zulassung verheirateter Priester in der römisch-katholischen Kirche durch den Papst oder durch ein Konzil. Außerdem wird gefordert, der Papst solle es katholischen Priestern gestatten, zu heiraten und im Amt zu bleiben.

Priester unverzichtbar für die Kirche

Nachdem es in der zweiten Synodalversammlung eine grundsätzliche Diskussion um das Priestertum gegeben hatte, betont das Papier nun, dass geweihte Priester für die katholische Kirche unverzichtbar seien. In der Debatte über das Papier wurde mehrere Male daran erinnert, dass es auch in den byzantinischen Kirchen verheiratete Priester gibt und dass auch heute schon ehemalige protestantische Pfarrer als verheiratete Priester in der katholischen Kirche wirken dürfen.

Mehrere Redner kritisierten die in dem Text enthaltene positive Würdigung der ehelosen Lebensform und forderten, dass die Risiken und Nebenwirkungen des Zölibats kritischer benannt werden müssten. (KNA)