Sollten einige fernbleiben, "wäre das eine massive Schwächung"

Jung: Unsicher, ob alle Bischöfe beim Synodalen Ausschuss mitmachen

Veröffentlicht am 16.05.2023 um 09:59 Uhr – Lesedauer: 

Würzburg ‐ Wie kann ein guter Umgang zwischen Bischöfen und Laien aussehen? Diese Frage muss laut Bischof Jung geklärt werden, bevor der geplante Synodale Ausschuss seine Arbeit aufnimmt. Ob daran alle Oberhirten teilnehmen, könne er nicht voraussagen.

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Der Würzburger Bischof Franz Jung will keine Prognose wagen, ob sich alle deutschen Bischöfe am geplanten Synodalen Ausschuss beteiligen werden. Sollten einige fernbleiben, "wäre das eine massive Schwächung", sagte Jung am Montagabend in Würzburg. Dazu gebe es noch Gesprächsbedarf in der Deutschen Bischofskonferenz (DBK). Viel werde außerdem davon abhängen, wie sich das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) positioniere.

Im Herbst soll ein Synodaler Ausschuss zur Fortsetzung des Synodalen Wegs seine Arbeit aufnehmen und ein gemeinsames Leitungsorgan für die katholische Kirche in Deutschland vorbereiten. Dagegen gibt es massive Vorbehalte in Rom, aber auch bei einem Teil der deutschen Bischöfe.

Weiter plädierte Jung dafür, den Synodalen Weg zu evaluieren. Dabei dürfe es nicht nur um die Umsetzung von Beschlüssen gehen, sagte der Würzburger Bischof. Bischöfe und Laien müssten sich die Frage stellen, wie ein guter Umgang miteinander aussehen könne. Noch sei genug Zeit dafür.

"Jetzt ist ein Fenster offen, mit Rom zu sprechen"

Bei Gesprächen werde auch die Frage nach einer Satzung für das künftige gemeinsame Gremium eine Rolle spielen, fügte der Bischof hinzu. Jung empfahl, nach der jüngsten römischen Intervention "nicht gleich wieder auf Konfrontation zu gehen". Der Bischof äußerte sich überzeugt: "Jetzt ist ein Fenster offen, mit Rom zu sprechen."

Jung sagte, über den bisherigen Prozess gingen die Einschätzungen sehr weit auseinander. "Es gab ja auch erhebliche Störungen aus unterschiedlichen Richtungen, sehr viele Emotionen und auch viele Verletzungen." Wenn das nicht noch einmal gemeinsam reflektiert werde, sei kein gutes Fortschreiten möglich. Der Würzburger Bischof betonte, eine gemeinsame Haltung der Deutschen Bischofskonferenz sei ihm sehr wichtig. "Ich weiß aber nicht, ob wir das hinbekommen."

Zur immer wieder aufgebrachten Machtfrage sagte Jung, er sei als Bischof bereit, Macht und damit auch Verantwortung abzugeben. Aber wenn er das tue, "will ich nicht dafür gehenkt werden". Jung äußerte sich bei einem digitalen Gesprächsabend des Würzburger Diözesanrats der Katholiken zum Synodalen Weg. (tmg/KNA)