Bistum war nach Bodes Rücktritt über ein Jahr vakant

Dominicus Meier wird neuer Bischof von Osnabrück

Veröffentlicht am 28.05.2024 um 12:01 Uhr – Lesedauer: 

Osnabrück/Vatikanstadt ‐ In Osnabrück hat das Warten auf die Nachfolge von Franz-Josef Bode ein Ende: Der neue Bischof ist ein Benediktiner. Weihbischof Dominicus Meier aus Paderborn übernimmt das Bistum in Niedersachsen und an der Nordseeküste.

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Der Paderborner Weihbischof Dominicus Meier ist der neue Bischof von Osnabrück. Am Dienstag um 12 Uhr teilten der Vatikan und die Diözese mit, dass der 64-jährige Benediktiner nach über einem Jahr der Sedisvakanz die Nachfolge von Bischof Franz-Josef Bode antreten wird. Die Diözese wurde vakant, nachdem Bode Ende Januar 2023 aufgrund von Versäumnissen im Umgang mit Fällen von sexuellem Missbrauch vorzeitig seinen Rücktritt angeboten hatte, den Papst Franziskus mit Wirkung zum 25. März 2023 annahm. Bode hatte die Diözese seit 1995 geleitet und war zuvor – wie sein Nachfolger Meier – Weihbischof in Paderborn.

In seiner ersten Ansprache nach seiner Vorstellung im Osnabrücker Dom dankte Meier den anwesenden Gläubigen für den positiven Empfang. Er habe erst in der vergangenen Woche erfahren, dass er neuer Bischof von Osnabrück werden soll. Diözesanadministrator Johannes Wübbe habe ihn telefonisch informiert, dass ihn das Domkapitel an Pfingsten zum Bischof gewählt habe. Meier dankte ausdrücklich nicht nur dem Domkapitel, sondern auch dem Auswahlgremium, das ihm Vorfeld Kriterien für den neuen Bischof aufgestellt hatte, an der eigentlichen Wahl aber nicht beteiligt werden durfte. Er fühle sich mich mit Papst Franziskus als Ordensmann verbunden. Als Bischof wolle er wie der Papst "Zeichen der Zeit verstehen, aus der Kraft des Evangeliums handeln und an der Einheit der Kirche mitwirken".

In der Deutschen Bischofskonferenz ist Meier stellvertretender Vorsitzender der Migrationskommission und Beauftragter für die Gläubigen der mit Rom verbundenen Ostkirchen. Mit Meier sind nun vier deutsche Diözesanbischöfe Ordensmänner: neben ihm der Benediktiner Gregor Maria Hanke (Eichstätt), der Herz-Jesu-Priester Heiner Wilmer (Hildesheim) und der Salesianer Stefan Oster (Passau).

Mönch und Kirchenrechtler

Meier, der mit bürgerlichem Namen Michael heißt, trat 1982 in die Benediktinerabtei Königsmünster ein. Der habilitierte Kirchenrechtler war mehrere Jahre in verschiedenen Bistümern Diözesanrichter und lehrte ab 2000 als ordentlicher Professor für Kirchenrecht an der Ordenshochschule der Pallottiner. 2001 wurde er für eine Amtszeit von 12 Jahren zum Abt von Königsmünster gewählt. Von 2013 bis 2022 war er Offizial, also oberster Kirchenrichter im Erzbistum Paderborn. 2015 wurde Meier Weihbischof in Paderborn. Seit 2021 ist er neben Kardinal Gerhard Ludwig Müller und dem Münsteraner Weihbischof Christoph Hegge einer von drei deutschen Richtern am obersten Gericht der Kirche, der Apostolischen Signatur.

Das Bistum Osnabrück gehört zur Kirchenprovinz Hamburg und umfasst Gebiete im Westen Niedersachsens sowie Teile der Stadt Bremen. Von den etwa 2,2 Millionen Einwohner sind gut 500.000 katholisch. 2008 fand der 97. Deutsche Katholikentag in der Bischofsstadt statt. Meiers Vorgänger Bode wurde 1995 mit 44 Jahren der damals jüngste Diözesanbischof Deutschlands und war bis zu seinem Rücktritt der am längsten amtierende Diözesanbischof in der DBK, deren stellvertretender Vorsitzender er von 2017 bis zu seinem Rücktritt war. (fxn)

12.05 Uhr, ergänzt um erste Ansprache des designierten Bischofs.