Kölner Erzbischof fordert mehr Beratungsangebote für Betroffene

Kardinal Woelki: Menschenhandel passiert täglich auch in Deutschland

Veröffentlicht am 08.02.2025 um 17:00 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ Ob in Prostitution, Pflege oder Landwirtschaft: Am Internationalen Weltgebetstag der Kirche gegen Menschenhandel warnt der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki vor moderner Sklaverei – und fordert besseren Schutz für die Betroffenen.

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Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki ruft zu Beistand für die Opfer von Menschenhandel auf. Es brauche ein langfristig finanziertes und flächendeckendes Beratungsangebot für die Betroffenen, sagte er in einer am Samstag veröffentlichten Videobotschaft. "Sie benötigen Schutz und Rechte, Aufenthaltsrechte etwa und einen Zugang zu Sozialleistungen ohne Hürden sowie flächendeckend Schutzunterkünfte", so Woelki anlässlich des katholischen Weltgebetstags gegen Menschenhandel.

"Millionen von Menschen sind Opfer von organisiertem Menschenhandel, nicht nur in den Ländern Afrikas oder Asiens, sondern auch in Europa, ja sogar hier bei uns in Deutschland", führte Woelki aus. Im vergangenen Jahr seien hierzulande jeden Tag drei Fälle festgestellt worden. Menschenhandel finde nicht nur in der Prostitution statt, sondern auch in der Pflege, im Haushalt, in der Landwirtschaft, der fleischverarbeitenden Industrie und im Baugewerbe.

Die katholische Kirche begeht den "Internationalen Tag des Gebets und der Reflexion gegen den Menschenhandel" seit 2015 am Gedenktag der sudanesischen Heiligen Josefine Bakhita (1869-1947) am 8. Februar. Sie wurde mehrfach als Sklavin verkauft. (KNA)