Josefina Bakhita

08.02

"Bakhita" ("glücklich") nannten die Menschenjäger sie zynisch, als sie die junge Sudanesin aus ihrer Heimat entführten. Bakhita (um 1870-1947) wurde an wechselnde Versklaver verkauft und schwer misshandelt. Ihr letzter Käufer war der italienische Konsul Callisto Legnani, der die damals Sechzehnjährige seinem Freund Augusto Michieli schenkte. So kam Bakhita nach Italien, wo sie sich als Kindermädchen um Michielis Tochter Mimmina kümmerte. Wegen Geschäftsreisen der Eltern wurden Bakhita und Mimmina in die Obhut der Canossianerinnen in Venedig gegeben. 1890 ließ sich Bakhita auf eigenen Wunsch hin taufen und nahm den Namen Josefina an. Nach ihrer Rückkehr forderten die Michielis Bakhita zurück, doch diese weigerte sich. Erst ein italienisches Gericht stellte fest, dass Bakhita gesetzlich nie Versklavte gewesen und daher frei sei. Ihr Wunsch, Ordensschwester zu werden, wurde zunächst aufgrund ihrer Hautfarbe abgelehnt. Erst mit Kardinal Agostinis Unterstützung konnte sie bei den Canossianerinnen eintreten und 1896 ihre ewigen Gelübde ablegen. Als Klosterpförtnerin hatte sie Kontakt zu vielen Menschen und wurde für ihre Fröhlichkeit geschätzt. Nach ihrem Tod am 8. Februar 1947 strömten Tausende zu ihrem aufgebahrten Leichnam, um ihren Respekt zu bekunden. Bakhita wurde 2000 heiliggesprochen und gilt als Schutzpatronin des (Süd-) Sudan.