Bei Audienz mit Seminaristen und Priesterausbildern

Papst Leo XIV.: Zölibat anerkennen, bewahren und fördern

Veröffentlicht am 25.06.2025 um 13:26 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Seit seinem Amtsantritt werden viele Reformhoffnungen mit Papst Leo XIV. verbunden. In einer Rede vor Seminaristen und Priesterausbildern hat er jetzt durchblicken lassen, wie er zum priesterlichen Zölibat steht.

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In einer Audienz mit Seminaristen und Priesterausbildern aus der italienischen Kirchenprovinz Triveneto hat Papst Leo XIV. den priesterlichen Zölibat gewürdigt. Das Kirchenoberhaupt erinnerte in der am Mittwoch vom Vatikan veröffentlichten Rede an eine Passage aus den Bekenntnissen des Heiligen Augustinus. Darin sei dieser der Enthaltsamkeit in Person begegnet, die ihn aufgerufen habe, sich ohne Furcht Gott anzuvertrauen. "Wie ein Vater wiederhole ich euch dieselben Worte, die dem unruhigen Herzen des Augustinus so gut getan haben", betonte Papst Leo XIV. "Sie gelten nicht nur im Hinblick auf den Zölibat, ein Charisma, das anerkannt, geschützt und gefördert werden muss, sondern sie können euren gesamten Weg der Entscheidungsfindung und der Ausbildung zum Weiheamt leiten."

Das Kirchenoberhaupt benannte zudem das Wort Gottes und die Sakramente als "immerwährende Quellen, aus denen ihr immer neue Kraft für euer geistliches Leben und auch für euren pastoralen Einsatz schöpfen könnt". Priester seien nicht auf sich allein gestellt. Jeder Priester sei zwar Protagonist seiner eigenen Ausbildung und Berufung – "aber Protagonisten zu sein bedeutet nicht, Solisten zu sein!" Leo XIV. rief die Seminaristen dazu auf, gerade mit den Mitbrüdern im Seminar Gemeinschaft zu pflegen. "Habt volles Vertrauen in eure Ausbilder, ohne Vorbehalte oder Doppelzüngigkeit", mahnte der Papst weiter. "Und ihr Ausbilder, seid gute Wegbegleiter der Seminaristen, die euch anvertraut sind: Gebt ihnen das demütige Zeugnis eures Lebens und eures Glaubens; begleitet sie mit aufrichtiger Zuneigung."

Das Wichtigste sei jedoch, den Blick auf Jesus Christus zu richten und die Freundschaft mit ihm zu pflegen, so Leo XIV. Er zitierte aus der letzten Enzyklika seines Vorgängers Franziskus, "Dilexit nos": Christus bitte, sich ohne Scham zu ihm zu bekennen und den Mut zu haben, anderen zu sagen, dass die Begegnung einem gutgetan habe. "Die Begegnung mit Jesus rettet nämlich unser Leben und schenkt uns die Kraft und die Freude, allen das Evangelium zu verkünden", so Papst Leo XIV. (cbr)