Papst Leo XIV. feiert erstmals "Messe für die Bewahrung der Schöpfung"
Papst Leo XIV. hat am Mittwoch erstmals eine "Messe für die Bewahrung der Schöpfung" gefeiert. Der Gottesdienst fand im päpstlichen Sommersitz in Castel Gandolfo und im kleinen Kreis statt. Mitarbeiter eines Ökologie-Projekts sowie einige Bischöfe und Priester nahmen daran teil. Dabei betete der Papst für die Umkehr all jener, die noch nicht die "Dringlichkeit der Sorge für die Umwelt anerkennen". Viele aktuelle Naturkatastrophen seien eine Folge der "Exzesse des Menschen und seines Lebensstils". Eine ökologische Umkehr müsse auch gelebt werden. Leo XIV. zelebrierte an einem improvisierten Altar in den päpstlichen Gärten. Der Papst sagte, die Welt brenne – "sowohl wegen der globalen Erwärmung als auch wegen der bewaffneten Konflikte". Die Botschaft der Umwelt-Enzyklika "Laudato si'" seines Vorgängers Franziskus sei aktueller denn je.
Das Dikasterium für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung hatte das neue Messformular, das nun in allen Kirchen weltweit verwendet werden kann, am 8. Juni mit Zustimmung des Papstes genehmigt. Der Vatikan veröffentlichte den Text vergangenen Donnerstag. Die Messe "pro custodia creationis" sieht mehrere biblische Lesungen, Gebete und Fürbitten vor, in denen die Schöpfung und die Verantwortung des Menschen für den Erhalt des Planeten Erde zur Sprache kommt.
Werk Gottes und Verantwortung der Menschen
Der Präfekt des Liturgiedikasteriums, Kardinal Arthur Roche, verwies bei der Publikation auf die Enzyklika "Laudato si' – Über die Sorge für das gemeinsame Haus" aus dem Jahr 2015. In ihr hatte Papst Franziskus (2013–2025) erstmals die globale Bedrohung der Umwelt als Folge menschlichen Handelns zum Hauptthema eines päpstlichen Lehrschreibens gemacht.
Weiter hieß es in dem Dekret zum neuen Messformular, die Bibel lehre die Menschen, für die Schöpfung dankbar zu sein: "Sie muss wie ein wertvoller Schatz geliebt, bewahrt und fortentwickelt und an die kommenden Generationen weitergegeben werden." Derzeit sei es offensichtlich, dass die Schöpfung "aufgrund des unverantwortlichen Gebrauchs der Güter, die Gott unserer Sorge anvertraut hat, ernstlich bedroht ist". (tmg/KNA)
9.7., 13:22 Uhr: Ergänzt um weitere Details.
