Forderung nach sofortigem Waffenstillstand

Erzbischof Bentz beklagt humanitäres Desaster im Gazastreifen

Veröffentlicht am 25.07.2025 um 12:10 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Die deutschen Bischöfe sind alarmiert: In einer Stellungnahme sprechen sie von einem "humanitären Desaster" in Gaza und fordern einen sofortigen Waffenstillstand. Dabei bezieht sich Nahostbischof Udo Markus Bentz auch auf die Christen in der Region.

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Der Paderborner Erzbischof Udo Markus Bentz beklagt ein "humanitäres Desaster" im Gazastreifen und fordert einen sofortigen Waffenstillstand. In einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung schreibt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), nur durch umfassenden und ungehinderten Zugang internationaler Hilfsorganisationen zu den betroffenen Gebieten könne die dringend benötigte Hilfe die notleidenden Menschen erreichen.

Bentz schildert, der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, habe nach seinem Besuch der katholischen Gemeinde in Gaza-Stadt betont, dass das militärische Vorgehen Israels angesichts der unerträglichen Lage "nicht mehr zu rechtfertigen" sei. Es widerspreche grundlegenden Prinzipien des humanitären Völkerrechts. So legitim der Kampf gegen die Hamas sei, er dürfe nicht auf dem Rücken der palästinensischen Zivilbevölkerung ausgetragen werden.

Bentz: Elementare Interessen berücksichtigen

Daher fordern die deutschen Bischöfe einen dauerhaften Frieden im Heiligen Land: "Eine gerechte Lösung setzt voraus, dass die elementaren Interessen von Israelis und Palästinensern gleichermaßen berücksichtigt werden", erklärte Bentz.

Der Erzbischof sagte, ohne sichere Zufluchtsorte sei das Überleben für unzählige Menschen zur ständigen Herausforderung geworden. "Was das bedeutet, zeigen die täglichen Bilder: ausgemergelte Kinder, verzweifelte Mütter und Väter, zerstörte Wohnhäuser, eine Zivilbevölkerung im Zustand völliger Verwahrlosung und Hoffnungslosigkeit." Er bilanziert, Kriegzerstörungen und die Blockade humanitärer Hilfe hätten laut Caritas international dazu geführt, dass derzeit 2,1 Millionen Menschen im Gazastreifen hungern. (KNA)