Humanitäre Lage sei katastrophal

ZdK fordert Bundesregierung zum Einsatz für Gaza auf

Veröffentlicht am 24.07.2025 um 08:54 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Hunderte Tote, weil sie für Lebensmittel angestanden haben, massive Gewalt gegen palästinensische Christen. Die Lage in Gaza ist laut ZdK-Präsidentin Stetter-Karp katastrophal. Sie hat Forderungen an die Bundesregierung.

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Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat die Bundesregierung erneut aufgefordert, sich in Gaza für die uneingeschränkte Einhaltung des Völkerrechts durch alle Konfliktparteien und die Vermittlung eines dauerhaften Waffenstillstands einzusetzen. Auch müsse die Blockade von humanitären Hilfsleistungen unverzüglich aufgehoben werden, sagte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstag) und betonte: "Die humanitäre Lage der Zivilbevölkerung in Gaza ist katastrophal."

Das ZdK sei zutiefst erschüttert über das Leid. "Ja, Israel hat ein legitimes Recht, sich gegen die Terrororganisation Hamas zu verteidigen, die seit dem 7. Oktober 2023 israelische Geiseln in ihrer Gewalt hält", so Stetter-Karp. Dies befreie die israelische Regierung jedoch keinesfalls davon, geltendes Völkerrecht zu achten. Auch würden die militärischen Maßnahmen in einem durch nichts zu rechtfertigenden Maß die dortige Zivilbevölkerung treffen.

875 getötete Palästinenser

Laut Stetter-Karp sind vor allem Kinder und andere besonders vulnerable Gruppen akut von Hunger, Krankheit und Tod bedroht. "Wir sind fassungslos darüber, dass 875 Palästinenser getötet wurden, während sie sich um Hilfe bei den Verteilzentren in Gaza bemühten. Dieses Vorgehen der israelischen Regierung muss sofort enden!", forderte die ZdK-Präsidentin.

Sie verwies auch auf die Situation von palästinensischen Christen im besetzten Westjordanland. Die Gewalt radikaler Siedler habe sich zuletzt massiv gegen sie gerichtet. Gleichwohl trage Deutschland eine besondere Verantwortung dafür, sich für den Schutz jüdischen Lebens in Israel, in Deutschland und weltweit sowie für die Freilassung sämtlicher von der Hamas festgehaltener Geiseln zu engagieren, betonte Stetter-Karp. (KNA)