Essener Domschatz wird Teil von EU-Kulturprojekt

Der Essener Domschatz beteiligt sich am Europäischen Kulturerbejahr 2018. Jeden Sonntag werde es eine öffentliche Führung durch die Sammlung geben, teilte das Bistum Essen am Mittwoch mit. In 60 Minuten würden dabei Geschichte und Bedeutung des Domschatzes vermittelt.
Die Initiative zum Kulturerbejahr geht auf einen Vorstoß von Deutschem Nationalkomitee (DNK), Bund, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden zurück. Im Mai wurde sie vom Europäischen Parlament und dem EU-Ministerrat beschlossen. Insgesamt fördert die EU 34 ausgewählte Projekte des Kulturerbejahres mit rund acht Millionen Euro. Darunter sind auch die Europäische Kulturroute der Reformation, die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci und die Europäische Route der Industriekultur.
Die Initiatoren hatten alle privaten und öffentlichen Träger, Bewahrer und Vermittler des kulturellen Erbes Europas zur Beteiligung aufgerufen. Das Jahr solle die Chance bieten, Kultur und Geschichte in Europa neu zu entdecken, hieß es. Nur mit Kenntnis und einer Auseinandersetzung mit diesem Erbe könne es auch bewahrt werden.
Einzigartig unter den deutschen Kirchenschätzen
Der Essener Domschatz ist einzigartig unter den Kirchenschätzen Deutschlands, da er über all die Jahrhunderte nahezu vollständig geblieben ist und über zahlreiche ottonische und damit 1.000 Jahre alte Kunstwerke verfügt. Unter den Ausstellungsstücken sind neben Kreuzen und Monstranzen kunsthistorische Schätze wie die Goldene Madonna, die den Angaben zufolge älteste vollplastische Marienfigur der Welt, sowie die ottonische Lilienkrone und das Zeremonialschwert. Der Domschatz wird in der Domschatzkammer in der Essener Innenstadt aufbewahrt, die als Museum zugänglich ist. (KNA)