"Haushaltssicherungskonzept" erarbeitet

Bistum Fulda will wegen Corona-Krise elf Millionen Euro einsparen

Veröffentlicht am 02.06.2020 um 15:12 Uhr – Lesedauer: 

Fulda ‐ Mehrere Bistümer haben wegen der geringeren Einnahmen in der Corona-Krise schon eine Haushaltssperre erlassen. Das Bistum Fulda geht nicht so weit, hat aber ein Konzept zur Sicherung des Haushalts erarbeitet, das Einsparungen in Millionenhöhe vorsieht.

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Das Bistum Fulda will nach eigenen Angaben wegen der Corona-Krise in diesem Jahr elf Millionen Euro einsparen. Das Bistum habe auf Anweisung von Bischof Michael Gerber ein "Haushaltssicherungskonzept" erarbeitet, das Sparmaßnahmen in allen Bereichen der Bistumsverwaltung beinhalte, teilte die Diözese am Dienstag mit. "In Summe soll ein Gesamtvolumen von etwa elf Millionen Euro entgegen der ursprünglichen Haushaltsplanungen nicht verausgabt werden", erläuterte Diözesanökonom und Finanzdirektor Gerhard Stanke.

Bistumssprecher Christof Ohnesorge sagte auf Anfrage, dass der Haushalt 2020 ursprünglich mit 151,8 Millionen Euro angesetzt war. Davon müssten nun 11 Millionen eingespart werden. Den Angaben zufolge werden beispielsweise "größere Baumaßnahmen" des Bistums wie auch der Kirchengemeinden zurückgestellt. Personalstellen in der Diözesanverwaltung würden bis auf Weiteres nicht wiederbesetzt. Ausgenommen von dem Einstellungsstopp seien nur Stellen in der Verkündigung und der Pastoral.

Hilfsfonds mit einem Umfang von 800.000 Euro aufgelegt

Von den Kürzungen ausgenommen sind laut Stanke zudem "alle Positionen des caritativen Engagements des Bistums". Zusätzlich zu den ohnehin im Haushaltsplan vorgesehenen Mitteln für Caritas und Weltkirche werde ein Hilfsfonds für Menschen aufgelegt, die durch die Corona-Krise in Not geraten seien. Der Hilfsfonds hat laut Bistumssprecher einen Umfang von 800.000 Euro.

Das Haushaltssicherungskonzept beruhe auf Einsparvorschlägen der jeweiligen Abteilungsleiter im Bistum, hieß es. Die vereinbarten Sparmaßnahmen machten die Ernsthaftigkeit deutlich, mit der der Krise in allen Teilen des Bistumsverwaltung begegnet werde.

Andere Bistümer hatten in den vergangenen Wochen Haushaltssperren angekündigt, darunter Speyer, Mainz und Würzburg. In der bayerischen Diözese etwa dürfen nur noch Zahlungen vorgenommen werden, die zwingend notwendig sind. Ausgaben über 10.000 Euro, auch im Rahmen des bisherigen Haushaltsplanes, sind nur nach Freigabe durch den Generalvikar Thomas möglich. Das Bistum Osnabrück kündigte einen Investitionsstopp an. (rom/KNA)