Bistum Dresden-Meißen erwägt Neubau seines Ordinariats

Das Bistum Dresden-Meißen erwägt, sein Ordinariat am Käthe-Kollwitz-Ufer in Dresden durch einen Neubau an anderer Stelle zu ersetzen. "Hauptgründe dieser Überlegungen sind die dringend nötigen Modernisierungen und Reparaturen am derzeitigen Verwaltungshauptsitz. Unser Dresdner Ordinariat stammt aus dem Jahr 1978. Das Gebäude weist substanzielle Defizite und einen enormen Sanierungsstau auf", erklärte Generalvikar Andreas Kutschke am Donnerstag in der sächsischen Landeshauptstadt. Bei einer Renovierung sei mit "Kosten in Millionenhöhe" zu rechnen, weshalb auch ein Neubau bedenkenswert erscheine.
Ein solcher Neubau könnte nach Angaben des Bistums aber kaum am derzeitigen Standort errichtet werden. "Für die Bauphase müsste aufwändig eine Übergangslösung gefunden werden. Weiteres Problem: die bisherige Kubatur darf aufgrund der Umgebungsbebauung des Stadtteils nicht erhöht werden", so die Diözese. Bereits jetzt seien jedoch Büroräume einzelner Verwaltungsbereiche neben dem Hauptgebäude in zwei benachbarten Häusern untergebracht. Es herrsche Mangel an Besprechungs- und Büroräumen. Man lasse deshalb Vorüberlegungen anstellen, an anderer Stelle neu zu bauen.
Möglicher Neubau in Zentrumsnähe?
Erste Planungen sehen laut Bistum vor, auf einem zentrumsnahen kirchlichen Grundstück an der Ecke Schweriner Straße/Ermischstraße einen Ersatzneubau mit Büros, Registratur und einem Veranstaltungsbereich zu errichten. Als "Herzstück" solle das Haus zudem eine Kapelle für Gottesdienste und Gebet erhalten. Ein weiterer, nahezu gleich großer Teil des Gebäudes mit Büroeinheiten und Wohnungen würde den Angaben zufolge vermietet werden. Zuletzt hatten auf dem Gelände unter anderem die Dresdner Caritas und die Liga-Bank ihren Sitz.
Eine Kostenberechnung, auf deren Basis die verantwortlichen Gremien des Bistums eine Entscheidung über einen möglichen Neubau fällen können, soll nach Angaben des Bistums bis zum Jahresende vorliegen. "Die Entscheidung, ein neues Ordinariat zu bauen, ist sehr weitgehend. Wir werden uns diesen Entschluss nicht leicht machen", betonte Generalvikar Kutschke.
Bistum hat bereits Gestaltungsentwürfe eingeholt
Um sich ein konkretes Bild über die mögliche künftige Gebäudegestaltung zu verschaffen, wurden den Angaben zufolge bereits vier Architekturbüros beauftragt, Gestaltungsentwürfe einzureichen. "Der Siegerentwurf stammt vom Dresdner Büro O+M Architekten. Die Jury bestand aus dem Leiter des Stadtplanungsamtes, dem Chef der Gestaltungskommission der Stadt Dresden, einem freien Architekten, Bischof Heinrich Timmerevers und dem Diözesanökonom", teilte die Diözese mit. Alle Neubau-Planungen sähen ein nachhaltiges Gebäude vor. Neben der Berücksichtigung von ökologischen Aspekten seien bereits während der ersten Planungsphase Nachnutzungsszenarien auch für veränderte oder reduzierte Bedarfe entwickelt worden.
Seit vergangenem Jahr baut das Bistum bereits sein "Haus der Kathedrale" im Zentrum von Dresden um. Das Gebäude, das in der Inneren Altstadt zwischen der Kathedrale des Bistums und der berühmten Frauenkirche liegt, wird noch bis zum kommenden Jahr bei laufendem Betrieb für acht Millionen Euro modernisiert und neu strukturiert. Das "Haus der Kathedrale" beherbergt unter anderem Veranstaltungs- und Verwaltungsräume der Dresdner Dompfarrei, der Katholischen Akademie des Bistums, des Domkapitels und des Katholischen Büros Sachsen. Außerdem sind in dem Haus mehrere Priester- und Mitarbeiterwohnungen untergebracht, auch Bischof Timmerevers ist hier mit seinen Dienst- und Privaträumen zu Hause. (stz)