"Ich glaube, dass es in diese Richtung gehen wird"

Gänswein: "santo subito"-Forderungen für Benedikt möglich

Veröffentlicht am 02.01.2023 um 12:00 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Bereits bei der Beisetzung von Papst Johannes Paul II. 2005 gab es "santo subito"-Rufe. Erzbischof Georg Gänswein hält dieses Phänomen auch bei Benedikt XVI. für möglich. Er äußerte sich zudem zu den Vorwürfen, der Emeritus sei ein Lügner gewesen.

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Erzbischof Georg Gänswein hält es für möglich, dass auch für Benedikt XVI. Forderungen nach einer baldigen Seligsprechung laut werden. Dies sagte der langjährige Privatsekretär von Benedikt XVI. in einem am Sonntagabend verbreiteten Interview des privaten katholischen Fernsehens "EWTN".

Unter dem italienischen Slogan "santo subito" hatte es dieses Phänomen zuletzt bei der Beisetzung von Johannes Paul II. im April 2005 gegeben. Er wurde 2011 bereits sechs Jahre nach seinem Tod selig-, und drei Jahre später heiliggesprochen. Damit war er der am schnellsten heiliggesprochene Papst der Neuzeit.

Gänswein: "Ich glaube, dass es in diese Richtung gehen wird"

Gänswein antwortete auf die Frage "Also santo subito?" mit den Worten: "Ich glaube, dass es in diese Richtung gehen wird." Ähnlich hatte sich zuletzt der Autor und Biograf Peter Seewald geäußert.

Zu den Vorwürfen im Zusammenhang mit dem Gutachten über den Missbrauchsskandal im Erzbistum München und Freising sagte Gänswein, Benedikt XVI. sei "erschüttert" darüber gewesen, dass er nach Veröffentlichung des Gutachtens als Lügner bezeichnet wurde. Der Fehler in seiner Stellungnahme, in der es um die Anwesenheit oder Nichtanwesenheit Ratzingers in einer Sitzung vor 42 Jahren ging, sei der Irrtum eines Mitarbeiters gewesen, dies sei umgehend berichtigt worden. Dennoch, so Gänswein weiter, sei das "Narrativ", das den ehemaligen Papst als Lügner darstellte, geblieben. (KNA)