Scharfe Kritik an Wagenknecht und Schwarzer

Theologe Halik: Berliner Demonstranten sind Putins "nützliche Idioten"

Veröffentlicht am 28.02.2023 um 09:29 Uhr – Lesedauer: 

Berlin/Prag ‐ Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer sowie die Berliner Demonstranten vom Wochenende seien für Russland "nützliche Idioten", kritisiert Theologe Tomas Halik. Sie treffe eine Mitschuld am fortdauernden Krieg Putins, dem "Hitler unserer Zeit".

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Der tschechische Theologe Tomas Halik hat sich "äußerst empört" über die Friedensdemonstrationen am Wochenende in Berlin geäußert. "Was Lenin einmal über die bedauernswert naiven Menschen im Westen gesagt hat, dass sie nützliche Idioten sind, trifft auf ihre Organisatoren, auch auf die 'christlichen Pazifisten', absolut zu", so Halik am Montag in einer Erklärung an die Reform-Gruppierung "Wir sind Kirche". "Wenn Frau Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht und ihresgleichen die Lieferung von Waffen zur Verteidigung der Ukraine gegen den russischen Völkermord verzögern, machen sie sich mitschuldig am Massenmord an der Zivilbevölkerung, einschließlich Frauen und Kindern, an der Folterung von Gefangenen und an der Entführung ukrainischer Kinder 'zur Umerziehung' in Russland."

Der Präsident der Tschechischen Christlichen Akademie erklärte weiter: "Putin, der Hitler unserer Zeit, kopiert voll und ganz Hitlers Politik, die wir in der Tschechoslowakei erlebt haben: erst das Gebiet mit sprachlichen Minderheiten, dann das ganze Land erobern und dann gegen andere Länder vorgehen." Mit Putin könne man nicht verhandeln, weil er für das heutige Russland "zynisch" gegen alle Vereinbarungen, das Völkerrecht und die Menschenrechte verstoße. Um den Weltfrieden vor den "imperialen Plänen von Putins Russland" zu retten, sei es unerlässlich, die Verteidigung der überfallenen Ukraine schnell zu stärken, so Halik.

Am Samstag hatten am Brandenburger Tor mehrere Tausend Menschen für ein Ende des Ukraine-Kriegs und die Aufnahme von Friedensverhandlungen demonstriert. Aufgerufen zu der Demonstration hatten die Linken-Politikerin Wagenknecht und die Publizistin Schwarzer, die kürzlich ihr umstrittenes "Manifest für den Frieden" veröffentlicht hatten. (tmg)