Nach Gespräch mit Netanjahu nun Telefonat mit Abbas

Papst setzt Telefondiplomatie für Feuerpause in Gaza fort

Veröffentlicht am 21.07.2025 um 19:14 Uhr – Lesedauer: 

Castel Gandolfo ‐ Seit dem Beschuss der Kirche von Gaza ist Papst Leo XIV. im Dauer-Einsatz. Am Freitag telefonierte er mit Israels Regierungschef Netanjahu; am Sonntag erhöhte er den Druck auf ihn. Nun folgte Palästinenser-Präsident Abbas.

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Papst Leo XIV. setzt seine Telefondiplomatie für einen Waffenstillstand und die Respektierung humanitärer Normen im Gazastreifen fort. Wie das vatikanische Presseamt (Montag) mitteilte, rief am Morgen Palästinenser-Präsident Mahmut Abbas den Papst in seiner Sommerresidenz in Castel Gandolfo an.

Thema des Gesprächs seien die jüngsten Entwicklungen im Gazastreifen und die Gewaltakte im Jordanland gewesen. Der Papst habe seinen Appell zur vollständigen Beachtung des humanitären Völkerrechts erneuert. Er habe unterstrichen, dass die Zivilbevölkerung und religiöse Orte geschützt werden müssten – und dass es verboten sei, unverhältnismäßige Gewalt einzusetzen und die Bevölkerung mit Zwang zu vertreiben.

Forderung nach Hilfslieferungen

Zudem forderte Leo laut Vatikan-Angaben, Hilfslieferungen zu den Bedürftigen "in geeigneter Weise" zuzulassen. Schließlich habe der Papst noch an den zehnten Jahrestag des "Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Staat Palästina" erinnert, das am 26. Juni 2015 unterzeichnet wurde und zum Januar 2016 in Kraft trat.

Am Freitagvormittag hatte bereits der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beim Papst angerufen. Während des Gesprächs erneuerte Leo laut Vatikan seinen Appell für neue Impulse für einen Waffenstillstand und für Verhandlungen zur Beendigung des Krieges. Weiter drückte der Papst demnach seine große Sorge über die dramatische humanitäre Situation der Bevölkerung im Gazastreifen, deren erschütternden Preis insbesondere Kinder, alte und kranke Menschen zahlen müssten. Abschließend bekräftigte Leo XIV. die Notwendigkeit, Gotteshäuser und Gläubige sowie alle Menschen in Palästina und Israel zu schützen. (cph/KNA)