Granateneinschlag in Gaza: Bischof Bätzing fordert Waffenstillstand
Nach dem Granateneinschlag auf dem Gelände der katholischen Pfarrei in Gaza-Stadt hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, wie bereits Papst Leo XIV. einen sofortigen Waffenstillstand gefordert. "Dem allgegenwärtigen Sterben und der alles verschlingenden Gewalt muss Einhalt geboten werden", sagte er am Donnerstagabend.
Die Explosion sei vermutlich nicht gezielt herbeigeführt worden, so Bätzing weiter. "Aber es ist ein ausdrucksstarkes Symbol, dass sie einen Ort getroffen hat, der inmitten von Krieg und Zerstörung hunderten Schutzsuchenden Zuflucht bietet. Auch dieser Raum des Friedens ist nicht verschont geblieben." Daraus werde deutlich: "Inmitten des andauernden Bombardements gibt es keine sicheren Räume mehr."
Drei Tote und mehrere Verletzte
Der Angriff der israelischen Armee ereignete sich nach Angaben des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem am Donnerstagmorgen gegen 10:20 Uhr. Dabei traf eine Granate die Kirche und richtete großen Schaden an. Drei Menschen starben, mehrere wurden teils schwer verletzt. Unter den Verletzten befinde sich auch Pfarrer Gabriel Romanelli, so Bätzing. Er habe sich seit Jahren unermüdlich für Frieden und Versöhnung engagiert.
Weiter appellierte der Bischof an die Konfliktparteien: "Selbstverständlich muss die Hamas die grausame Gefangenschaft der verbliebenen Geiseln beenden. Aber gerade weil Israel beansprucht, keine dieser Terrororganisation ähnliche Kriegspartei zu sein, muss die Regierung in Jerusalem ihrerseits dem humanitären Völkerrecht endlich Genüge tun." Auch habe die palästinensische Zivilbevölkerung das Recht auf uneingeschränkten Zugang zu humanitärer Hilfe. Internationalen Nothilfeorganisationen dürfe zudem der Zutritt in den Gazastreifen nicht verwehrt werden. (KNA)
