Erzbistum stellt Antrag auf vorläufige Vollstreckung

Räumung der schismatischen Klarissen zum vierten Mal vertagt

Veröffentlicht am 01.10.2025 um 11:56 Uhr – Lesedauer: 

Briviesca ‐ Seit fast einem Jahr versucht der vom Vatikan bestellte Verwalter, die schismatischen Ex-Nonnen von Belorado aus ihrem Kloster zu klagen. Trotz erfolgreicher Klage zieht sich die Räumung hin. Jetzt probiert der Apostolische Kommissar etwas Neues.

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Die Räumung der schismatischen Klarissen aus ihrem ehemaligen Kloster im spanischen Belorado verzögert sich weiter. Der Apostolische Kommissar über das Kloster, Erzbischof Mario Iceta von Burgos, hat daher einen Antrag auf vorläufige Vollstreckung gestellt, wie das Erzbistum mitteilt. Die Pressemitteilung weist darauf hin, dass die Räumung bereits viermal aufgrund verschiedener Probleme und Rechtsmittel verschoben wurde. Aufgrund der Fristen für Rechtsmittel war die erneute Vertagung der Räumung absehbar.

Verzögerungen entstanden, weil zunächst nicht alle ehemaligen Ordensfrauen erreicht werden konnten und so eine Ladung vor Gericht nicht möglich war. Später stellte der Anwalt der Frauen einen Befangenheitsantrag gegen den Richter, der durch das zuständige Provinzgericht abgelehnt wurde. Ende Juli entschied das Gericht gegen die Ex-Nonnen, das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig. Zuletzt sollte das Kloster am 3. Oktober geräumt werden, nach erneuten Rechtsmitteln der ehemaligen Nonnen wurde aber auch dieser Termin aufgehoben.

Kein Erfolg für Schlichtungsversuche

Das Gericht von Briviesca hatte in seinem Urteil festgestellt, dass die Beklagten nicht nachweisen konnten, dass sie das Kloster rechtmäßig besitzen. Die Frauen hatten dieses und weitere Verfahren durchweg verloren. Unter anderem hatten sie feststellen lassen wollen, dass Iceta nicht rechtmäßig durch den Vatikan zum Verwalter bestellt worden sei. 

Der Konflikt um die Klarissen von Belorado hat sich in den vergangenen Monaten immer weiter zugespitzt. Im Mai 2024 hatten die Schwestern ein Manifest veröffentlicht, mit dem sie sich von der katholischen Kirche lossagten und erklärten, alle Päpste nach Pius XII. (1939–1958) nicht anzuerkennen. Im Laufe des Konflikts schlossen sie sich verschiedenen schismatischen angeblichen Bischöfen an und wurden aufgrund ihres Schismas exkommuniziert. Alle Schlichtungsversuche des Päpstlichen Kommissars Iceta scheiterten. Das Erzbistum Burgos hatte bereits im September des vergangenen Jahres Räumungsklage eingereicht, da sich die exkommunizierten Schwestern nach wie vor auf dem Anwesen aufhalten. Ursprünglich war die Räumung für Ende Januar vorgesehen. (fxn)