Lob und Dank zum 75. Geburtstag

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki würdigte Mussinghoffs Einsatz im jüdischen-christlichen Dialog; er habe einen Teil seines Lebens der Versöhnungsarbeit und der Ökumene gewidmet. "Es war eine gute Zeit", sagte Mussinghoff zu Beginn des Gottesdienstes. Er dankte Gott für seine Berufung und seine Dienste als Priester und Bischof.
Trelle nannte Mussinghoff in seiner Predigt einen "guten Freund, Wegbegleiter und Ratgeber". Seine ausgleichende Art sei besonders in seiner Zeit als stellvertretender Bischofskonferenz-Vorsitzender (1999-2011) zu spüren gewesen. Umsichtig und engagiert habe er auch die Wissenschaftskommission der Bischöfe geleitet.
Mussinghoff hat Rücktritt angeboten
Eines der großen Themen seines priesterlichen und bischöflichen Wirkens sei der Dialog und die Freundschaft mit dem jüdischen Volk, so Trelle weiter. Mussinghoff steht der 2006 neu errichteten Unterkommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum vor. "Wenn immer durch öffentliche Debatten das Verhältnis der Kirche oder der Gesellschaft zum Judentum gefährdet wurde, hast Du mutig eingegriffen", sagte Trelle und verwies als Beispiel auf die Debatte um das Thema Beschneidung. Für den späten Nachmittag steht ein Festakt im Krönungssaal des Aachener Rathauses an.
Zu seinem 75. Geburtstag hat der Bischof entsprechend den kirchenrechtlichen Vorgaben dem Papst seinen Rücktritt angeboten. Wann Franziskus diesen annimmt, ist nicht bekannt. Über seine Ämter in Deutschland hinaus nimmt Mussinghoff auch Aufgaben in Rom wahr. So gehört er seit 1995 dem obersten Gericht der Kirche, der Apostolischen Signatur, an und seit 1999 der Kleruskongregation.
Der Kirchenrechtexperte stammt aus dem münsterländischen Osterwick nahe Coesfeld. 1968 empfing er in Münster die Priesterweihe. 1995 weihte ihn der damalige Kölner Kardinal Joachim Meisner zum Bischof von Aachen. (KNA)