Schismatische Klarissen nach neuem Urteil erneut vor Räumung

Im Streit der schismatischen Klarissen von Belorado (Spanien) zeichnet sich ein Ende ab: Das zuständige Gericht hat nun einen Räumungsbescheid erlassen, wie spanische Medien unter Verweis auf die Anwälte der Ex-Nonnen berichten. Das Gericht von Bilbao habe demnach am Donnerstag die Räumung angeordnet. Ein Termin ist noch nicht bekannt, ebenso ist noch unbekannt, wann das Urteil rechtskräftig wird und ob erneute Rechtsmittel möglich sind.
Das Erzbistum Burgos, dessen Erzbischof Mario Iceta als Apostolischer Kommissar für das Kloster zuständig ist, hat sich zu dem Urteil noch nicht geäußert. Nicht von dem Räumungsbeschluss betroffen sind die fünf älteren Klarissen, die in dem Kloster wohnen, sich aber dem Schisma nicht angeschlossen haben.
Anfang November hatte das Oberste Gericht die Rechtsmittel der Frauen abgewiesen, mit denen sie feststellen lassen wollten, dass der von ihnen gegründete zivilrechtliche Verein Eigentümer des Klosters und seines Vermögens sei. Wie die Vorinstanzen stellte auch das höchste Gericht Spaniens fest, dass gemäß dem spanischen Religionsverfassungsrecht Klöster dem kirchlichen Vermögensrecht unterfallen und der vom Vatikan ernannte Päpstliche Kommissar rechtmäßig das Vermögen verwaltet.
Langwieriger Rechtsstreit
Die Räumung des Klosters zieht sich schon gut ein Jahr hin. Bis zum aktuellen Urteil wurde die Räumung viermal vertagt. Verzögerungen entstanden, weil zunächst nicht alle ehemaligen Ordensfrauen erreicht werden konnten und so eine Ladung vor Gericht nicht möglich war. Später stellte der Anwalt der Frauen einen Befangenheitsantrag gegen den Richter, der durch das zuständige Provinzgericht abgelehnt wurde. Ende Juli entschied das Gericht gegen die Ex-Nonnen, das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig. Zuletzt sollte das Kloster am 3. Oktober geräumt werden, nach erneuten Rechtsmitteln der ehemaligen Nonnen wurde aber auch dieser Termin aufgehoben.
Der Konflikt um die Klarissen von Belorado hat sich in den vergangenen Monaten immer weiter zugespitzt. Im Mai 2024 hatten die Schwestern ein Manifest veröffentlicht, mit dem sie sich von der katholischen Kirche lossagten und erklärten, alle Päpste nach Pius XII. (1939–1958) nicht anzuerkennen. Im Laufe des Konflikts schlossen sie sich verschiedenen schismatischen angeblichen Bischöfen an und wurden aufgrund ihres Schismas exkommuniziert. Alle Schlichtungsversuche des Päpstlichen Kommissars Iceta scheiterten. Das Erzbistum Burgos hatte bereits im September des vergangenen Jahres Räumungsklage eingereicht, da sich die exkommunizierten Schwestern nach wie vor auf dem Anwesen aufhalten. Ursprünglich war die Räumung für Ende Januar vorgesehen. (fxn)