Johannes Paul II. über die Größe Amerikas

"Make America Great Again"

Veröffentlicht am 08.11.2016 um 14:30 Uhr – Lesedauer: 
"Make America Great Again"
Bild: © KNA
US-Wahlen

Bonn ‐ Die USA sind polarisiert wie nie: Bei den Präsidentschaftswahlen prallen zwei Welten aufeinander. Bereits vor 30 Jahren hat Papst Johannes Paul II. seine eigene Vision vom "großen" Amerika gehabt.

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Die USA wählen einen neuen Präsidenten – oder eine neue Präsidentin. In einem Wahlkampf, der so hart wie selten geführt wurde, zeigt sich eine zerrissene Gesellschaft. Das Ziel des republikanischen Kandidaten Donald Trump: „Make America Great Again“ – „Amerika wieder groß machen“. Aber was bedeutet das? Der Wahlkampf drehte sich inhaltlich vor allem um Einwanderung, Freihandel und die wirtschaftliche Zukunft der größten Wirtschaftsmacht der Welt.

Über Amerikas wahre Größe hat sich aber schon vor gut 30 Jahren ein Papst aus Polen Gedanken gemacht: Johannes Paul II. war 1987 zehn Tage in den USA, es war eine seiner längeren Auslandsreisen. Der Republikaner Ronald Reagan war damals Präsident, George H.W. Bush sein Vizepräsident. Kurz vor der Abreise richtete der Papst seine Worte noch einmal an das amerikanische Volk, um für die Gastfreundschaft und die Gebete zu danken.

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„The ultimate test of your greatness in the way you treat every human being, but especially the weakest and most defenceless ones.“

—  Zitat: Johannes Paul II. in Detroit

Die Worte von Johannes Pauls II. klingen immer noch aktuell. Er würdigt die Vorzüge, durch die Amerika gesegnet ist: Den Reichtum der Natur, den Erfindungsgeist, den Fortschritt und das Streben nach Gerechtigkeit. Dinge, die man auch in Wahlkampfreden zu hören bekommt.

Aber er schreibt dem amerikanischen Volk auch die Mahnung ins Stammbuch, dass der größte Segen in jedem einzelnen Menschen zu finden sei: "Der ultimative Test eurer Größe liegt darin, wie ihr jedes menschliche Wesen behandelt, besonders die Schwächsten und Schutzlosesten."

Fünf Punkte hebt Papst Johannes Paul II. hervor, wie das Lebensrecht jedes einzelnen Menschen von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod zu schützen sei:

  • den Hungrigen zu Essen geben und Flüchtlinge aufnehmen
  • das Gemeinwesen der Nation wieder stark zu machen
  • den wahren Fortschritt von Frauen voranzubringen
  • die Rechte von Minderheiten zu schützen
  • Abrüstung, ohne die legitime Verteidigung außer Acht zu lassen.
Von Felix Neumann

Im Volltext: Johannes Paul II. Abschiedsrede 1987 in Detroit

Am Ende einer zehntägigen Reise dankt Papst Johannes Paul II. 1987 seinen Gastgebern.