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Unter Twitterern machte die Neuigkeit schnell die Runde. "Ist das die Sensation schlechthin zum 1. Advent und der Erfolg der Aufklärungskampagne gegen #kreuznet #kreuz_net ? Seite komplett weg!", lautete etwa eine Kurznachricht.
Antisemitische und rassistischen Texte
Das Portal, das seit 2004 online ist, hatte bereits mit diskriminierenden, antisemitischen und rassistischen Texten für Negativschlagzeilen gesorgt. Insbesondere der Umgang mit dem Tod des Moderators und Schauspielers Dirk Bach Anfang Oktober hatte große Empörung hervorgerufen. Damals hatte kreuz.net Schmähartikel über Bachs sexuelle Orientierung veröffentlicht. Erst in der vergangenen Woche war der katholische Pfarrer Hendrick Jolie von seinem Amt als Sprecher des konservativen "Netzwerks katholischer Priester" zurückgetreten. Zuvor war bekannt geworden, dass Jolie auf kreuz.net Artikel veröffentlicht hatte.
Bischofskonferenz hat sich distanizert
Die Deutsche Bischofskonferenz hat sich bereits mehrfach mit deutlichen Worten von dem Portal distanziert: "Der Begriff des Katholischen wird von dieser Internetseite grob missbraucht", sagte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Matthias Kopp, nach dem Tod Dirk Bachs gegenüber katholisch.de. "Die Seite hat mit der katholischen Kirche in Deutschland nichts zu tun."
Auch die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen kreuz.net. Es steht unter Beobachtung des Verfassungsschutzes. Rechtliche Schritte in Deutschland einzuleiten ist erschwert, da im Impressum eine Adresse in den USA angeben ist. Die Anbieter konnten bisher nicht ermittelt werden. (gho)