"Pure Spekulation ohne jede Grundlage"

Der Augsburger Weihbischof, der seit März hauptamtlich diese Funktion innehat, dementierte damit einen Bericht des Ingolstädter "Donau-Kurier" (Wochenende) und bezeichnete ihn als "pure Spekulation ohne jede Grundlage".
Entgegen allen Gerüchten über den "Anfang vom Ende der KU" habe der Münchner Kardinal Reinhard Marx im einhelligen Konsens der Bischöfe in der Freisinger Bischofskonferenz ein starkes Votum für den Bestand und die Bedeutung der KU als einziger Katholischer Universität im deutschsprachigen Raum abgegeben, unterstrich der Augsburger Weihbischof. Dafür stehe nicht nur seine Berufung zum hauptamtlichen Stiftungsratsvorsitzenden.
Zeitung: Eichstätt für Berlin opfern
Losinger bestätigte gegenüber KNA auch die starke aktuelle Finanzierungszusage der bayrischen Bischöfe für den Ausbau und die Forschungsförderung der Universität. "Die auf Dauer zugesagten 5,5 Millionen Euro im Jahr sind ein verlässliches Zukunftssignal für die Universität und bekräftigen die Haltung der bayrischen Bischöfe zum Bestand der KU."
Die Zeitung hatte mit Berufung auf Vatikankreise berichtet, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Marx, und Großkanzler der Hochschule wolle die theologische Fakultät schließen. Mit dem eingesparten Geld solle eine wissenschaftliche Präsenz der katholischen Kirche in Berlin errichtet werden. Der Weihbischof räumte ein, dass in der Deutschen Bischofskonferenz eine Arbeitsgruppe zur "Präsenz der Katholischen Kirche in der Hauptstadt" bestehe. Geplant sei unter anderem, dort ein entsprechendes Institut zu fördern. Doch dies beinhalte keinerlei Impuls für die Abschaffung der Theologischen Fakultät in Eichstätt.
Anton Losinger, Weihbischof von Augsburg.
Die Theologie an der KU sei damit nicht überflüssig, sondern im Sinne des katholischen Profils ein unerlässlicher Strukturfaktor, bekräftigte Losinger. "Nicht Auflösung, sondern die differenzierte Diskussion über ihre Potenziale, die konstante Entwicklung der Möglichkeiten in Forschung und Lehre und ihrer Qualität ist das erklärte Ziel des Trägers mit der Theologie an der Katholischen Universität." Schließlich könne vorhandene theologische Expertise aus der KU auch einmal wichtiges Gestaltungselement für die Berliner Einrichtung werden.
Schon allein mit Blick auf die immer wiederkehrende Diskussion um die Zukunft der theologischen Fakultäten an den staatlichen Universitäten sei jene an der KU ein "Faustpfand", das die Bischöfe nicht aus der Hand geben würden, unterstrich der Stiftungsratsvorsitzende. Kirche und Freistaat stünden hinter der Universität und der Geltung der Konkordatsvereinbarungen zu ihrem Bestand. - Träger der KU mit derzeit mehr als 5.400 Studenten sind die sieben bayerischen Bistümer. (KNA)