Streit um christliche Schulen

Wie die Tageszeitung "Haaretz" berichtet, haben für Montag haben auch die arabischen Schulen einen landesweiten Streik ausgerufen, um den christlichen Schulen in ihrem Widerstand den Rücken stärken. Berichten zufolge erwägen die Kirchen zudem eine Schließung von Gotteshäusern und Pilgerstätten, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Die Schulen werfen dem israelischen Bildungsministerium systematische Benachteiligung vor.
33.000 Schüler von Streik betroffen
Zu Beginn des neuen Schuljahrs am 1. September waren bereits die christlichen Bildungsanstalten in einen unbefristeten Streik getreten, nachdem monatelange Verhandlungen zwischen dem Schulkomitee und dem Bildungsministerium sowie ein Treffen mit Staatspräsident Reuven Rivlin keine Ergebnisse erbracht hatten. Betroffen von dem Ausstand sind rund 33.000 Schüler.
Die Schulen in christlicher Trägerschaft sind in Israel als nichtöffentliche Schulen anerkannt. Das Bildungsministerium trägt einen Teil der Kosten, die übrige Finanzierung geschieht durch ein Schulgeld. Laut "Haaretz" hatte das Ministerium den christlichen Schulen einen jährlichen Zuschuss von umgerechnet 4,55 Millionen Euro angeboten; die Schulleiter verlangen jedoch das Zehnfache, um die Eltern finanziell zu entlasten. Auf den Ministeriumsvorschlag, die Schulen in öffentliche Schulen umzuwandeln, wollten die Träger nicht eingehen, da dies eine Aufgabe des christlichen Profils bedeutete.
Franziskus schaltet sich ein
Die Frage der Schulfinanzierung war auch Thema einer Unterredung von Rivlin mit Papst Franziskus am vergangenen Donnerstag im Vatikan. Etwa 160 000 der rund acht Millionen Israelis sind Christen, das entspricht einem Anteil von rund zwei Prozent. (gho/KNA/dpa)