Jesuitengeneral: Teufel existiert und wirkt in der Welt
Nach Ansicht des Generaloberen der Jesuiten, Arturo Sosa, existiert der Teufel und wirkt in der Welt. Die Macht des Teufels existiere "natürlich immer noch als eine Kraft, die unsere Bemühungen zu zerstören versucht", sagte Sosa am Dienstag in Rom vor Journalisten, berichtete das spanische Magazin "Vida Nueva". Das Thema des Pressegesprächs war der 30. Jahrestag der Ermordung von sechs Jesuiten in El Salvador durch rechtsgerichtete Soldaten der damaligen Militärdiktatur. Unter den Opfern befand sich auch Ignacio Ellacuría, ein bekannter Befreiungstheologe.
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Vor diesem Hintergrund legte Sosa sein Verständnis des Teufels dar. Der Satan stelle sich gegen den Plan Gottes und dessen Erlösungswerk, sagte der Jesuitengeneral weiter. Er handele so, "weil er diese Entscheidung frei und unumkehrbar" getroffen habe. Der Teufel wolle "andere zur Ablehnung des barmherzigen Gottes mitreißen". Mit diesen Worten scheint Sosa seine Aussagen über das Wesen des Teufels revidieren zu wollen, die er im August getätigt hatte. Der Teufel sei als "das personifizierte Böse in unterschiedlichen Strukturen, aber nicht in den Personen" zu verstehen, hatte der Generalobere im Interview mit einer Zeitung gesagt. "Der Teufel existiert als eine symbolische Realität, nicht als wirkliche Person", so Sosa damals.
Für seine Äußerungen war der Jesuitengeneral von der Internationalen Vereinigung der Exorzisten kritisiert worden. Sosas Worte seien "schwerwiegend und verwirrend" gewesen. "Die Realexistenz des Teufels als Person, die denkt und handelt und die Rebellion gegen Gott gewählt hat, ist eine Glaubenswahrheit", so die Exorzisten. Sosas Ansichten stimmten daher nicht mit dem Lehramt überein, das sich etwa auf dem Vierten Laterankonzil (1215) zum Glauben an Engel und Dämonen geäußert hatte. (rom)