Heße fordert europäische Lösungen

Stattdessen müsse Europa gemeinsam handeln, um die derzeitige "Wanderbewegung" bewältigen zu können. Auch die katholische Kirche in Europa dürfe sich "nicht auseinanderdividieren lassen", sondern müsse zusammenarbeiten, damit auch in anderen europäischen Ländern "die Türen weiter aufgemacht" und mehr Flüchtlinge aufgenommen würden.
Eine der größten Herausforderungen in Deutschland sei derzeit das Thema Wohnraumbeschaffung, so Heße. "Guter Wohnraum, gute Lebensbedingungen sind die Grundlage für ein gutes Miteinander und für Integration", betonte er. Darüber hinaus seien weitere konkrete Maßnahmen notwendig, etwa in den Bereichen Bildung und Arbeit.
"Mit Sorgen klug umgehen"
Mit Blick auf rechtsextreme Tendenzen und Bewegungen wie Pegida betonte der Flüchtlingsbeauftragte der Bischöfe, man dürfe die Sorgen der Menschen nicht kleinreden, sondern müsse sie ernst nehmen und klug damit umgehen. Notwendig sei ein verstärkter Dialog, um die Furcht vor Fremdheit und anderen Kulturen abzubauen und Blockaden zu überwinden.
Die Flüchtlingspolitik ist eines der zentralen Themen auf der laufenden Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im baden-württembergischen Schöntal. Die Bischöfe wollen unter anderem ein "Leitbild der katholischen Flüchtlingsarbeit" verabschieden. Hier sei man sich hinsichtlich der Grundlinien bereits einig, so Heße. Konsens herrsche etwa darüber, dass die Kirche zwar einen Fokus auf Christen legen, sich jedoch um alle Flüchtlinge kümmern und auch Benachteiligte in der deutschen Gesellschaft nicht übergehen wolle. (KNA)