Kardinal Rainer Maria Woelki über die Christenverfolgung im Nahen Osten

Woelki: Wir dürfen nicht ruhig schlafen

Veröffentlicht am 23.08.2015 um 10:09 Uhr – Lesedauer: 
Kardinal Rainer Maria Woelki im Interview
Bild: © KNA
Christenverfolgung

Köln ‐ Kardinal Rainer Maria Woelki die Repressalien gegen Christen auf der ganzen Welt angeprangert. Die Verfolgung von Christen in unserer Zeit sei erschütternd. Diese Nachrichten dürften uns nicht ruhig schlafen lassen.

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Laut aktuellen Schätzungen seien Christen mit gut 100 Millionen Betroffenen die am stärksten verfolgte Glaubensgruppe. "Diese Zahlen dürfen uns, die wir ohne Angst unseren Glauben leben können, nicht ruhig schlafen lassen."

Besonders beklagte er die Gewalt gegen Christen im Irak. Sie lebten dort, wo einst der Garten Eden gewesen sein sollte, nach ihrer 2.000 Jahre alten Tradition. Doch die Zustände seien spätestens wegen der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) "alles andere als paradiesisch", sagte der Kardinal. "Wer von den fanatischen, selbsternannten Gotteskriegern des IS bedroht wird und nicht zum Islam übertritt, dem bleibt nur die Flucht."

„Ein Gebet hilft immer, es braucht aber auch die Tat.“

—  Zitat: Kardinal Rainer Maria Woelki zum Einsatz für verfolgte Christen

Woelki verwies auf den Gebetsaufruf des Papstes "für all die modernen Märtyrer". Auch habe sich das Erzbistum Köln in der vergangenen Woche einer Aktion der französischen Kirche für verfolgte Christen angeschlossen. "Ein Gebet hilft immer, es braucht aber auch die Tat", sagte der Erzbischof. Daher sei er dankbar für jeden Einzelnen, der sich im Rahmen seiner Möglichkeiten für diese Christen einsetze. (KNA)

Themenseite: Christenverfolgung

Christen gelten weltweit als eine der am stärksten verfolgte religiöse Gruppe weltweit. Oft haben sie unter Repressalien zu leiden. Katholisch.de informiert über alles Wichtige zum Thema.