Neues Zentrum "Honig und Milch" eröffnet Zugänge zu Religion

"Judentum für Dummies"

Veröffentlicht am 09.01.2013 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Religion

Köln ‐ Dialog auf politischer Ebene ist toll", sagt Hanna Fischer. Die 32-Jährige mit schwarzen lockigen Haaren und dunklen Augen hält kurz inne und fügt hinzu: "Doch das betrifft uns Bürger nicht, wenn Politiker sich untereinander die Hände schütteln." Fast immer werde das Gespräch zwischen Juden und Nichtjuden von Politikern und hohen Geistlichen geführt - doch kaum auf der Ebene der Bürger.

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Vielfach herrschten Berührungsängste. Das will die junge Jüdin ändern. "Ich möchte die Situation des Judentums in Deutschland etwas auflockern." Deshalb hat die Kölnerin in ihrer Stadt gemeinsam mit anderen Juden und Nichtjuden einen Verein gegründet und das Kulturzentrum "Honig und Milch" ins Leben gerufen.

Am Dienstag soll es seine Arbeit aufnehmen. Auf dem Programm stehen Lesungen, Vortragsreihen zum Judentum, Konzerte mit jüdischen Künstlern, Feiern von religiösen Festtagen, Lesungen für Kinder und Kochkurse für Erwachsene. All das dient dem Ziel, dass eine breite Bevölkerung mit dem Judentum in Kontakt kommt und seine Bräuche kennenlernt.

Ähnliche Initiativen sind in Deutschland bereits etabliert

Die erste Veranstaltung - "Judentum für Dummies" - findet in den Räumen der evangelischen Melanchton-Akademie statt. Eine Woche später gibt es in der Kölner Synagogengemeinde in der Roonstraße ein jüdisch-naturphilosophisches Seminar. So sollen sich die Aktivitäten von "Honig und Milch" zwischen den beiden Orten aufteilen.

In Deutschland haben sich bereits ähnliche Initiativen etabliert. So gibt es in Frankfurt das Projekt "Jewish Experience". In Köln selbst bietet die dortige Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit akademische Vorträge an.