Marienverehrung zwischen Dogma und Frömmigkeit
Aufgekreuzt - 14.10.2024 (00:24:35)

Marienverehrung zwischen Dogma und Frömmigkeit

Sie ist die große Nummer zwei in der katholischen Kirche: die heilige Maria. Wallfahrtsorte, Gebete und Dogmen drehen sich um Maria. Doch woher kommt diese Frömmigkeit? Darüber spricht Host Christoph Paul Hartmann mit dem Salzburger Dogmatiker Alois Halbmayr.
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Kalenderblatt
Johannes von Capestrano

Johannes von Capestrano

Dass eine Münchener Pfarrkirche seinen Namen trägt, nannte die dortige Israelitische Kultusgemeinde "völlig unverständlich" und forderte erfolglos eine Umbenennung. Während heute kaum noch jemand Johannes von Capestrano (1386-1456) als Kirchenpatron wählen würde, sah das früher ganz anders aus. Der "Fall Capestrano" illustriert, wie sehr sich der Blick auf Heiliggesprochene wandeln kann: Johannes war Sohn eines Ritters und studierte an der Universität von Perugia Jura. Der talentierte Redner wurde Richter, heiratete eine Grafentochter und führte ein erfolgreiches weltliches Leben – bis er als Gesandter in einem Kleinkrieg 1415 gefangen genommen wurde. Die Zeit im Gefängnis wurde zu seinem Bekehrungserlebnis und Johannes beschloss, sein Leben radikal zu ändern. Nach seiner Freilassung verließ er seine Ehefrau und trat den Franziskanern bei. Bald stieg der charismatische Asket zum berühmtesten Wanderprediger Europas auf, vermittelte bei politischen Konflikten und stand in engem Kontakt mit dem Papst. Doch Johannes rief nicht nur zu Umkehr auf, sondern hetzte auch gegen Minderheiten. Neben den als häretisch geltenden Hussiten hatten besonders die Juden unter seinem Hass zu leiden – Johannes' Predigten entfachten grausame Pogrome. 1445 ernannte ihn der Papst zum Kreuzzugsprediger und tatsächlich konnte er viele zur Verteidigung Belgrads gegen die anrückenden Osmanen mobilisieren. Kurz nach der erfolgreichen Schlacht erkrankte Johannes an einer Seuche und starb am 23. Oktober 1456 in Ilok (heute Kroatien). 1690 wurde er heiliggesprochen.

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Kirche in Bayern – das ökumenische Fernsehmagazin, Ausgabe 20.10.2024

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 Jahrhundertealte Verbundenheit - Wallfahrt nach Irland in die Heimat der Frankenapostel Es gibt sie in fast jeder Diözese in Deutschland: Wallfahrtswochen zu Ehren der Patrone, die die Bistümer begründet haben. In Unterfranken waren es die irischen Missionare Kilian, Kolonat und Totnan. Ihre Reliquien wurden für einen Besuch im Rahmen einer Wallfahrt in ihre irische Heimat gebracht.
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Die Flüchtlingskrise fordert Staat, Gesellschaft und Kirchen mit ganzer Kraft heraus. Auch die katholische Kirche in Deutschland engagiert sich umfangreich in der Flüchtlingsarbeit. Weitere Informationen dazu auf der Themenseite "Auf der Flucht".
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Papst Franziskus hat 2021 die gesamte katholische Kirche auf einen weltweiten synodalen Prozess geschickt. In mehreren Stufen von den Pfarreien über die Diözesen und die Bischofskonferenzen bis zum Vatikan sollten die Gläubigen und ihre Bischöfe beraten, welche Reformen die Kirche braucht. Bei der Bischofssynode "Für eine synodale Kirche – Gemeinschaft, Teilhabe und Mission" beraten in zwei Sitzungen im Herbst 2023 und im Herbst 2024 die Bischöfe, Kleriker, Ordensleute und Laien über die Eingaben des Prozesses. Bei dieser Synode dürfen zum ersten Mal auch Frauen abstimmen.