Stolz sein auf den Glauben

Veröffentlicht am 07.01.2015 um 00:28 Uhr – Lesedauer: 

Mit einem Gottesdienst im Augsburger Dom hat das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken die Diaspora-Aktion 2012 eröffnet. Das Motto der Solidaritätsaktion für katholische Christen in der Minderheit lautet in diesem Jahr "Weil ER lebt!". Höhepunkt der Aktion ist der Diaspora-Sonntag am 18. November.

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Augsburgs Bischof Konrad Zdarsa erinnerte in seiner Predigt an die frühe Kirche, die sich in der "totalen Diaspora" entwickelt habe. Weiter sagte Zdarsa: "Diaspora ist kein Schreckgespenst, wenn wir sie nicht aus Trägheit und Untreue selber dazu machen".

Austen: Glauben in verständlicherer Sprache vermitteln

Der Generalsekretär des Bonifatiuswerks, Monsignore Georg Austen, ging auf die aktuelle Situation der Katholiken in Deutschland ein: "Nicht nur in den Regionen, in denen katholische Christen seit Jahrhunderten traditionell nur eine kleine Minderheit darstellen, sondern auch in katholisch geprägten Regionen fühlen sich Gläubige heute oftmals allein mit ihrem Glauben", lautete seine Diagnose.

Immer weniger Menschen stünden den traditionellen katholischen Kirchen- und Gemeindestrukturen nahe. Diese Menschen müssten in ihren unterschiedlichen Lebenswelten wahrgenommen, die Botschaft des Glaubens in einer verständlicheren Sprache vermittelt werden.

Unterstützung für pastorale Initiativen und die Kinder- und Jugendarbeit

Auch für die bayerische Justizministerin Beate Merk (CSU) sind aktive und bekennende Christen in Deutschland immer stärker in der Minderheit. Dennoch müsse die Diaspora für die Kirche nicht nur eine Last sein, sondern könne auch eine Bereicherung darstellen: "Diaspora-Gemeinden betrachten ihre Religion nicht als etwas Selbstverständliches, sondern sind stolz auf ihren Glauben und leben ihn jeden Tag ganz bewusst aufs Neue!", so die Ministerin bei einem Festvortrag.

Abschluss der Aktion ist der Diaspora-Sonntag in zwei Wochen. An diesem Tag wird in ganz Deutschland für die Belange der Katholiken gesammelt, die in Nord- und Ostdeutschland, in Nordeuropa und im Baltikum in einer Minderheitensituation ihren Glauben leben. Mit den Spendengeldern unterstützt das Bonifatiuswerk pastorale Initiativen, die Anschaffung von Fahrzeugen, den Bau und die Renovierung von Kirchen, sowie die Kinder- und Jugendarbeit.

Das Bonifatiuswerk hat seinen Sitz in Paderborn. Namensgeber ist der als "Apostel der Deutschen" geltende heilige Bonifatius (672/675-754). (gho/kna)