Ein Kardinal tritt zurück

Veröffentlicht am 25.02.2013 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Klerus

Edinburg ‐ Kurz vor dem Konklave ist der schottische Kardinal Keith O'Brien von seinem Amt als Erzbischof von Edinburgh zurückgetreten. Papst Benedikt XVI. habe den Amtsverzicht unter Berufung auf den Kirchenrechtskanon 401, Paragraf 1, angenommen, meldete Radio Vatikan am Montag.

  • Teilen:

Der Paragraf schreibt Diözesanbischöfen vor, mit Vollendung des 75. Lebensjahres ihren Rücktritt anzubieten; O'Brien erreicht dieses Alter am 17. März. Der Amtsverzicht wurde nach vatikanischen Angaben bereits mit Datum vom 18. Februar angenommen.

O'Brien weist Vorwürfe zurück

O'Brien war in britischen Medien wegen eines angeblichen "unangemessenen Verhaltens" gegenüber Priestern in den 80er Jahren in Kritik geraten. Er selbst wies die Vorwürfe zurück. Laut dem britischen Sender BBC erklärte O'Brien, er werde an der Wahl eines Nachfolgers für Benedikt XVI. im März nicht teilnehmen. Er wäre der einzige britische Kardinal gewesen, der zu einem Konklave nach Rom reist. Die Zahl der Papstwähler beträgt damit derzeit 115.

O’Brien war nach seiner Priesterweihe im Jahr 1965 zunächst als Gemeindeseelsorger und Schulpfarrer tätig. 1985 wurde er zum Bischof von St. Andrews und Edinburgh ernannt. 2003 ernannte Papst Johannes Paul II. ihn zum Kardinal. (gho/KNA)