Gedenkveranstaltung ein Jahr nach der Havarie vor der Insel Giglio

Untergang der Concordia

Veröffentlicht am 13.01.2013 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Jahresgedächtnis

Giglio ‐ Die Bergung des havarierten Kreuzfahrtschiffs "Costa Concordia" dauert länger und wird deutlich teurer als ursprünglich angenommen. Wie "Süddeutsche.de" (Sonntag) berichtet, rechne die Reederei "Costa Crociere" nun mit Bergungskosten von rund 400 Millionen Dollar (etwa 305 Millionen Euro).

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Dies seien 100 Millionen Dollar mehr als erwartet. Nach Angaben von „tagesschau.de“ (Sonntag) sollte das Schiff im Mai 2013 geborgen werden. Doch Italiens Zivilschutzchef erklärte nun, frühestens im September solle es an Land gezogen werden.

Am 13. Januar 2012 havarierte das Kreuzfahrtschiff "Costa Concordia" mit 4.200 Menschen unter der Verantwortung des Kapitäns Francesco Schettino an den Klippen der toskanischen Insel Giglio. 32 Menschen starben und Hunderte überlebten.

Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche

Zum Jahrestag des Unglücks haben Überlebende, Angehörige der Opfer und Retter an die Katastrophe erinnert. Mit einem Gottesdienst und einer Zeremonie für die damals diensthabenden Retter gedachten sie der Toten.

Eine Messe wurde in der Pfarrkirche der Insel gefeiert. In seiner Predigt würdigte der Bischof von Pitigliano-Sovana-Orbetello, Guglielmo Borghetti, die Großzügigkeit der Inselbewohner und für ihren Einsatz in jener Nacht. Er dankte den Rettern, die ihr eigenes Leben riskierten, und rief zum Gebet für die Toten, die Retter und die Geretteten auf. Während des Gottesdienstes wurde auch eine Grußbotschaft von Staatspräsident Giorgio Napolitano verlesen. Am Ende wandte sich auch Pfarrer Don Lorenzo, der vor einem Jahr seine Kirche spontan zur Aufnahme und Versorgung von Opfern geöffnet hatte, an die Gemeinde. Den Opferangehörigen sagte er: "Dies hier wird immer euer Haus sein."

Zudem ist eine Schweigeminute um 21.46 Uhr vorgesehen. Die Organisatoren planen außerdem, Gedenkplaketten und einen Stein für Opfer und Retter zu enthüllen. Zudem soll es ein klassisches Konzert geben.

Entschädigung der Opfer verzögert sich

Wann die Gerichtsverhandlung über das Unglück beginnt, ist noch unklar. Außer Kapitän Schettino müssen sieben weitere Besatzungsmitglieder und Verantwortliche der Reederei Costa mit einer Anklage rechnen. Dem Radiosender "WDR2" sagte der Anwalt der deutschen Passagiere, Hans Reinhardt, es könne noch Jahre dauern, bis die Überlebenden endlich entschädigt werden. (gam/KNA)