Digitale Kriegsführung
Das Online-Gespräch über die neuen Bedrohungen durch Digitale Kriege diskutierte die vielfältigen Erscheinungsformen, die der Cyberwar mittlerweile annehmen kann. Wo früher noch Einzelne am Werk waren, Hacker, Banden, Kriminelle, sind jetzt auch Staaten zu Akteuren geworden. Die gefährliche, aber relativ statische Welt der nuklearen Abschreckung, in der sich keine Seite bewegen konnte, ohne den eigenen Untergang zu riskieren, wird schrittweise unterminiert durch unerklärte, irreguläre Kriege, deren Grenzen und Mittel im Digitalzeitalter nur noch schwer auszumachen sind. So entsteht zunehmend eine Lage, in der es einen fließenden Übergang zwischen Kriegen und Frieden gibt. Krieg ist jetzt die Schaffung eines permanenten Zustands des »Nicht-Friedens«, wie Constanze Kurz und Frank Rieger in ihrem Standard-Werk »Cyberwar« schreiben. So wird es immer schwieriger, Frieden zu schließen und zu einer »Nach-Kriegs-Ordnung« zu kommen. Wir gehen in ein Zeitalter endloser Kriege. Die Kriege der Waffen werden erweitert und umgestaltet durch die Kriege mit dem Computer, neben die Soldaten-Armeen treten Cyberarmeen, die auch aus Freiwilligen in anderen Ländern bestehen können, die das digitale Schlachtfeld in alle Richtungen ausweiten. Da inzwischen nahezu alle Kommunikationskanäle, Verkehrsadern und Versorgungssysteme wie Wasser und Strom digitalisiert sind, können sie Ziele von Cyberangriffen werden. Firmen, Banken, Krankenhäuser, selbst scheinbar gesicherte Institutionen wie der Deutsche Bundestag können Ziele von Cyberattacken sein. Das Online-Gespräch legt nahe, sich dieser neuen Gefährdungslage bewusst zu sein und über wirksame Schutzstrategien auf allen Ebenen nachzudenken.