Erzbischof von Ottawa zeigt sich überrascht über negative Reaktionen

Kritik an riesiger Roboterspinne auf Kathedrale

Veröffentlicht am 02.08.2017 um 12:41 Uhr – Lesedauer: 
Kanada

Bonn/Ottawa ‐ Eine tonnenschwere Roboterspinne auf der Kathedrale von Ottawa! Dämonen? Außerirdische? Nein: eine Kunstperformance. Und die gefiel nicht allen Katholiken. Nun erklärt sich der Erzbischof.

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Der Erzbischof von Ottawa, Terrence Prendergast, ist überrascht, dass eine riesige Robobterspinne auf der Kathedralkirche Notre Dame negative Reaktionen ausgelöst hat. Die 40 Tonnen schwere und 13 Meter große Spinne namens Kumo ist Teil einer Performance der französischen Künstlergruppe "La Machine". Die Show fand anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Unabhängigkeit von Kanada am vergangenen Donnerstag statt, wie die "Ottawa Sun" berichtet.

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Bei der Vorführung "erwachte" Kumo zu Orgelmusik aus der Kathedrale, um danach zwischen den Türmen hinabzusteigen und gegen den Roboterdrachen Long Ma zu kämpfen. Laut Erzbischof Prendergast wurde die Performance mit teilweise scharfen Worten kritisiert: Von "verstörend, enttäuschend, sogar beschämend" bis "sakrilegisch, dämonisch, respektlos" reichte die Kritik. Andere nahmen die Erzdiözese in Schutz. "Wir haben erwartet, dass einige es nicht gut finden würden, aber wir hatten nur sehr wenig Kritik erwartet, da die Spinne an der Kirche nichts Abwertendes darstellen sollte", so Prendergast gegenüber der Nachrichtenagentur "Canadian Catholic News".

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Kirche Teil der Stadtgesellschaft

Nach Informationen der Erzdiözese seien die Organisatoren im vergangenen Jahr an das Bistum wegen einer Genehmigung herangetreten. Die Kathedrale befindet sich gegenüber der National Art Gallery von Ottawa, vor der "Maman", eine neun Meter hohe Spinnenskulptur der Künstlerin Louise Borgeois steht. Das Erzbistum hatte die Genehmigung erteilt, da sie die Kirche als Teil der Stadtgesellschaft sieht. Gegenüber "Canadian Catholic News" erklärte Erzbischof Prendergast: "Die Stadt unterstützt uns, wenn wir Genehmigungen für unsere Veranstaltungen brauchen, und ist sehr kooperativ." Für Prozessionen wie den Karfreitagskreuzweg stelle die Stadt den öffentlichen Raum und Unterstützung durch die Polizei zur Verfügung: "Wir wollen gute Bürger, gute Nachbarn und kooperativ sein."

Im Anschluss an den Abstieg der Roboterspinne deutete der Erzbischof selbst in einem Tweet die Symbolik religiös: "Unsere Liebe Frau, die in der Offenbarung den Drachen besiegt und das Versprechen der Genesis erfüllt, die Schlange zu zertreten, herrscht wieder ungestört." (fxn)

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