70-Jähriger war seit 2010 Weihbischof in Münster

Weihbischof Geerlings tritt krankheitsbedingt zurück

Veröffentlicht am 24.11.2017 um 12:43 Uhr – Lesedauer: 
Weihbischof Dieter Geerlings mit bedenklicher Miene
Bild: © KNA
Bistum Münster

Bonn ‐ Sieben Jahre lang war Dieter Geerlings Weihbischof in Münster. Fünf Jahre vor Erreichen der Altersgrenze verzichtete er nun auf das Amt: Am Freitag nahm Papst Franziskus seinen Rücktritt an.

  • Teilen:

Der Münsteraner Weihbischof Dieter Geerlings ist zurückgetreten. Wie das Bistum und der Vatikan am Freitag bekanntgaben, hatte der 70-Jährige bereits im September um Entpflichtung gebeten. Nun nahm Papst Franziskus das krankheitsbedingte Rücktrittsgesuch an. Geerlings war seit 2010 Weihbischof in Münster.

"Ich bedauere es sehr, dass ich dem Papst meinen vorzeitigen Amtsverzicht anbieten muss", erklärte Geerlings. Vor zwei Jahren hatten Ärzte bei ihm eine Krebserkrankung diagnostiziert. In der Folge sei ihm der Magen total entfernt worden, hieß es von Seiten der Diözese. Demnach sei die Behandlung zwar positiv verlaufen, weshalb der Weihbischof seit etwa einem Jahr wieder voll im Dienst stand. Die körperlichen Einschränkungen seien jedoch nicht mit den großen Belastungen seines Dienstes zu vereinbaren gewesen, weshalb Ärzte ihm nun "dringend und zeitnah" zum Rücktritt geraten hätten. "Soweit es meine Gesundheit zulässt, werde ich unseren Bischof und die anderen Weihbischöfe weiter in ihrem Dienst im Gebet sowie mit Rat und Tat unterstützen", sagt Geerlings.

Geerlings übernimmt weiter diözesane Aufgaben

Münsters Bischof Felix Genn äußerte in einer ersten Reaktion gemischte Gefühle. "Zum einen bin ich Papst Franziskus sehr dankbar, dass er das Rücktrittsgesuch angenommen hat, denn auch Weihbischöfe und Bischöfe müssen auf ihre Gesundheit Rücksicht nehmen." Andererseits verliere die Diözese "einen herausragenden Weihbischof", sowie Genn selbst "eine große Unterstützung". Der Bischof kündigte weiter an, dass Geerlings in eingeschränktem Maße auch weiterhin Aufgaben in der Diözese übernehmen solle. Neben liturgischen Diensten zählten dazu seine Aufgabe als bischöflicher Beauftragter für die fremdsprachige Seelsorge sowie seine Mitgliedschaft im Domkapitel.

Geerlings wurde 1947 im niederrheinischen Emmerich geboren. Im Jahr 1973 empfing er in Münster die Priesterweihe. Seit 1995 gehörte Geerlings dem Münsteraner Domkapitel an. Von 1988 bis 2010 war er Vorsitzender des Diözesancaritasverbandes. Im gleichen Jahr wurde er von Papst Benedikt XVI. zum Weihbischof in Münster ernannt. Zudem erhielt Geerlings die Aufgabe des Regionalbischofs für Coesfeld-Recklinghausen. In der Deutschen Bischofskonferenz gehörte er zuletzt der Caritas- sowie der Migrationskommission an.

Künftig nur noch vier Weihbischöfe in Münster

Wie das Bistum Münster am Freitagnachmittag bekannt gab, solle es für Geerlings keinen Nachfolger geben. Demnach werde die Diözese statt der bisherigen fünf künftig nur noch vier Weihbischöfe haben. Die Seelsorgeregion Coesfeld-Recklinghausen solle demnach auf zwei andere Regionen aufgeteilt werden. (kim)

24.11., 17:55 Uhr: Ergänzt um Hinweis zur Auflösung der Seelsorgeregion