Franziskus: Glauben "in der Sprache der Liebe" weitergeben

Papst tauft 34 Kinder in der Sixtinischen Kapelle

Veröffentlicht am 07.01.2018 um 12:13 Uhr – Lesedauer: 
Papst Franziskus tauft ein Kind in der Sixtinischen Kapelle am 10. Januar 2016.
Bild: © KNA
Papst

Vatikanstadt ‐ Am Fest der Taufe des Herrn ist es Tradition, dass der Papst Säuglinge tauft. Dieses Jahr spendete Franziskus besonders viele Taufen und gab den Eltern einen Tipp zur christlichen Erziehung.

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Papst Franziskus hat am Sonntag 34 Säuglinge in der Sixtinischen Kapelle getauft. Anlass der Feier in der berühmten Kapelle, in der auch die Papstwahl stattfindet, ist das Fest der Taufe Jesu, das am Sonntag nach dem Dreikönigsfest (6. Januar) begangen wird. 18 der Täuflinge sind Mädchen und 16 Jungen. Üblicherweise handelt es sich um Kinder von Vatikanmitarbeitern.

In seiner kurzen, frei gehaltenen Predigt legte Franziskus den Eltern und Paten ans Herz, den Glauben "in der Sprache der Liebe" weiterzugeben. Dies könne nur im Dialog gelingen - "mit dem Vater, der Mutter, der Oma, dem Opa". Kinder in jedem Alter verstünden dies sehr wohl; deswegen habe sie Jesus seinen Jüngern auch als Vorbilder empfohlen. Mit Bezug auf vereinzeltes Schreien von Täuflingen forderte der Papst die Eltern auf: "Wenn sie weinen, weil ihnen zu warm ist oder sie Hunger haben, dann gebt ihnen zu essen - auch hier in der Kirche. Das ist die Sprache der Liebe."

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Video: © Mediaplus X und Bernward Medien

Durch die Taufe werden jährlich 160.000 Kinder in die katholische Kirche aufgenommen. "Katholisch für Anfänger" erklärt das Sakrament der Taufe und ihre Bedeutung im Glauben.

Der Ritus verlief wie üblicherweise bei jeder Taufe: Zu Beginn fragte der Papst die Eltern, welche Namen sie ihren Kindern gegeben haben, und die Eltern antworteten einzeln. Auch versprachen sie und die Paten, die Neugetauften im Glauben zu erziehen. Als der Papst und die Eltern den Täuflingen ein Kreuzzeichen auf die Stirn gaben, forderte Franziskus anwesende Geschwisterkinder auf, dies ebenfalls zu tun.

Noch nie hatte Franziskus so viele kleine Taufkandidaten wie in diesem Jahr. Im Jahr 2015 waren es 33, im Jahr davor, während des ersten Amtsjahres von Franziskus, 32. Bei dem entsprechenden Anlass 2016 betrug die Zahl der Täuflinge 26 und im Folgejahr 28. 2017 trugen gleich vier Knaben den Namen "Francesco", damals Italiens beliebtester Vorname für neugeborene Jungen. In seinem Tweet am Sonntag schrieb Franziskus zudem: "Die Taufe heißt auch 'Erleuchtung', weil der Glaube das Herz erleuchtet und uns die Dinge in einem anderen Licht sehen lässt."

Unter Benedikt XVI. (2005-2013) zählten die Gruppen meist etwas über ein Dutzend; den Höchststand gab es 2011 mit 21 Säuglingen. Benedikt XVI. hatte die in den letzten Krankheitsjahren von Johannes Paul II. (1978-2005) unterbrochene Tradition wieder aufgenommen und auch das Taufbecken verwendet, das dieser zum goldenen Jubiläum seiner Priesterweihe 1996 geschenkt bekommen hatte. (KNA)