Monstranz, Hostienschale und Dose mit Krankenkommunion weiterhin vermisst

Reliquien nach Klosterraub wieder aufgetaucht

Veröffentlicht am 26.03.2018 um 12:59 Uhr – Lesedauer: 
Kriminalität

Bremen ‐ Ein Unbekannter hatte vergangene Woche das Kloster der Birgittenschwestern in Bremen bestohlen. Nun sind die Reliquien der Ordensgründerin wieder da. Doch weitaus wertvollere Dinge fehlen noch.

  • Teilen:

Aufatmen im Bremer Birgittenkloster. Die am Donnerstag aus der Kapelle des Klosters im Schnoor entwendeten Reliquien der heiligen Ordensgründerin Birgitta von Schweden sind wieder da. Ein Mann habe das goldene Kästchen samt Inhalt wieder an die Ordensfrauen übergeben, bestätigte der Katholische Gemeindeverband am Montag gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Bremen. Der Mann habe angegeben, den Reliquienbehälter von einem Unbekannten gekauft zu haben. Aufgrund der lateinischen Aufschrift habe er jedoch Zweifel an der Rechtmäßigkeit gehabt und das Kästchen ins Kloster gebracht.

Weiter verschwunden sind den Angaben zufolge drei liturgische Geräte. Dabei handelt es sich zum einen um eine Monstranz. In ihr verehren Katholiken die gewandelte Hostie, in der nach ihrem Verständnis Jesus Christus gegenwärtig ist. Zudem waren eine Hostienschale (Ziborium) mit Deckel sowie eine Dose mit geweihten Hostien für die Krankenkommunion (Pyxis) entwendet worden. Nach katholischer Lehre ist Jesus Christus in den in der Messe gewandelten Hostien gegenwärtig.

HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.

Die Tat hatte sich laut Polizeiangaben am Donnerstagnachmittag ereignet. Verdächtigt wird ein etwa 1,65 bis 1,70 Meter großer Mann von kräftiger Statur mit schwarzen Haaren und dunkler Hautfarbe. Er trug einen dunklen Rucksack. Die Ermittlungen dauern an, wie ein Polizeisprecher bestätigte.

Das Birgittenkloster in Bremen besteht erst seit 2002. Der Konvent setzt sich derzeit aus sieben Ordensfrauen aus Italien, Mexiko und Indien zusammen. Die Gemeinschaft steht in der Tradition der Heiligen Birgitta von Schweden, die im 14. Jahrhundert einen den Erlöserorden gründete. Der sogenannte "schwedische Zweig" des Birgittenordens entstand 1911 auf Initiative von Mutter Maria Elisabeth Hesselblad. Birgitta von Schweden wurde im Jahr 1391 heiliggesprochen. (rom/KNA)