Rüstungsgüter für den Kirchenstaat

Vatikan kauft Gewehre und Pistolen in Deutschland

Veröffentlicht am 25.10.2018 um 15:50 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Waffen für den Vatikan? Was zunächst absurd klingen mag, ist tatsächlich wahr: Der Vatikan hat im ersten Halbjahr 2018 bei deutschen Rüstungsfirmen Waffen gekauft – allerdings in überschaubarer Stückzahl.

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Es ist eine Liste, auf der man den Vatikan nicht erwartet hätte – und doch steht der Kirchenstaat darauf. Der am Mittwoch vorgelegte "Bericht der Bundesregierung über ihre Exportpolitik für konventionelle Rüstungsgüter im ersten Halbjahr 2018" verzeichnet unter den Empfängerländern deutscher Rüstungsgüter auch den Vatikan. Demnach lieferte die Bundesrepublik sechs Gewehre und drei Maschinenpistolen des Herstellers "Heckler & Koch" im Wert von 13.365 Euro an den Kirchenstaat.

Für wen die Waffen konkret bestimmt waren, verzeichnet der Bericht der Bundesregierung nicht. Als mögliche Empfänger kommen jedoch die Schweizergarde und das Gendarmeriekorps der Vatikanstadt in Frage; beide sind für ihre Arbeit, die unter anderem den Personenschutz umfasst, mit Schusswaffen ausgerüstet. Zuletzt war im Juni berichtet worden, dass Garde und Gendarmerie auch die Anschaffung von Elektroschockpistolen, so genannten "Tasern", geprüft hätten. (stz)