Zusammen mit Ordenssitz wird auch Kirche geschlossen

Servitenorden schließt einzige Niederlassung in Deutschland

Veröffentlicht am 09.11.2020 um 15:34 Uhr – Lesedauer: 

Gelsenkirchen ‐ Es ist die einzige Niederlassung des Ordens in ganz Deutschland: Dennoch soll der Sitz der Serviten in Gelsenkirchen nun aufgegeben werden – dazu auch die von den Patres betreute Kirche. Das Gelände solle vermarktet werden, hieß es.

  • Teilen:

Der Servitenorden gibt seine einzige Niederlassung in Deutschland zum 31. Januar 2021 auf. Zusammen mit dem Ordenssitz in Gelsenkirchen wird auch die Kirche Sankt Mariä Himmelfahrt im Stadtteil Buer geschlossen, wie das "Neue Ruhr-Wort" berichtete. Nachwuchsmangel sei der Grund für den Rückzug des Ordens. Das Gelände solle vermarktet werden.

In den Umstrukturierungsprozessen des Bistums Essen habe die Pfarrei Sankt Urbanus, zu der Sankt Mariä Himmelfahrt gehört, der Kirche eigentlich eine Bestandsgarantie bis 2025 gegeben, hieß es. Mit den letzten beiden Servitenpatres seien jedoch nicht mehr genügend Priester da, um Gottesdienste zu feiern. Einer der Patres wird dem "Neuen Ruhr-Wort" zufolge am 22. November verabschiedet, der andere bleibe in der Pfarrei weiter tätig.

Klostergründung im Jahr 1954

1954 gründeten die Serviten eigenen Angaben zufolge das Kloster Sankt Mariä Himmelfahrt in Gelsenkirchen-Buer. Sie waren für die Seelsorge an der dortigen Kirche sowie an der Filialkirche Sankt Konrad zuständig. Zudem betreuten sie mit anderen das Krankenhaus Bergmannsheil. In Sankt Konrad feierte die Gemeinde bereits im Juni die letzte Messe.

Der Servitenorden wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts in Florenz gegründet. Er befolgt die Regel des heiligen Augustinus und gehört zur Gruppe der Bettelorden. Der Ordensname lautet im Lateinischen Ordo Servorum Mariae (OSM), was Orden der Diener Mariens bedeutet. (tmg/KNA)