Sinti und Roma

Veröffentlicht am 07.01.2015 um 02:21 Uhr – Lesedauer: 
Ein Priester segnet während der Sinti-und-Roma-Wallfahrt am 14. und 15. August 2011 im Kölner Dom ein Kind.
Bild: © KNA
Seelsorge von A-Z

Bonn ‐ Sie sind noch immer als das farbenfrohe, fahrende Volk bekannt, doch in Realität ist das Leben der Sinti und Roma von Rassismus und Vorurteilen geprägt. Katholisch.de stellt die Einrichtung vor, die versucht, diese Diskriminierung zu überwinden.

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Für diese Gruppen hat die Deutsche Bischofskonferenz eine eigene Arbeitsstelle ins Leben gerufen: Die früher als "Zigeunerseelsorge" bekannte Einrichtung – im Dezember 2010 nach scharfen Protesten und Rassismus-Vorwürfen des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma in "Katholische Seelsorge für Sinti, Roma und verwandte Gruppen" umbenannt – begleitet die Sinti und Roma in Deutschland und hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Kultur in Deutschland bekannter zu machen.

Diskriminierung und Vorurteilung sollen erkannt und überwunden werden, das ist ein Ziel der Seelsorgetätigkeit. Die Mitarbeiter wollen mit gutem Beispiel vorangehen, indem sie bei der Unterstützung der Sinti und Roma deren Kultur und Werte bewusst achtet und wertschätzt. Ihre Geschichte ist geprägt von Ablehnung und Verfolgung: Immer hielt man sie für kriminell, in der Zeit des Nationalsozialismus wurden sie wie die Juden systematisch ermordet. All das hat die Sinti und Roma bis heute geprägt, weshalb die Seelsorge mit viel Fingerspitzengefühl geschieht.

Die Arbeitsstelle mit Sitz in Bonn bietet Unterstützung von vertraulichen Gesprächen bis zur Sakramentenspendung. Jährlich werden auch Wallfahrten unter anderem nach Altötting und Germershausen im Harz durchgeführt. Die Seelsorger begleiten internationale Konferenzen zum Thema und werden auch tätig, wenn individuelle Hilfe für Roma in Notsituationen nötig wird, sei es bei Rechtsberatung oder Unterstützung bei Fragen von Asyl und Straffälligkeit. Um die Öffentlichkeit für diese Volksgruppe zu sensibilisieren, bieten sie Info-Veranstaltungen an, arbeiten eng mit lokalen kirchlichen Seelsorgeeinrichtungen zusammen und bilden Multiplikatoren für die Arbeit mit Sinti und Roma aus. (skn)