Verschleppung war wohl Versehen

Bandenboss im Kongo lässt Ordensfrau frei: Will keinen Zoff mit Papst

Veröffentlicht am 13.05.2023 um 13:59 Uhr – Lesedauer: 

Kinshasa ‐ Als ihm seine Handlanger eine Ordensfrau präsentierten, ließ ein Bandenchef im Kongo sie wieder frei. Seine Begründung: Er wolle "keinen Fluch über sein Haus" kommen lassen – und keinen Ärger mit Papst Franziskus.

  • Teilen:

Mit einer ungewöhnlichen Begründung hat ein reumütiger Bandenchef eine entführte Ordensfrau wieder freigelassen: Er wolle schließlich "keine Probleme mit dem Papst, dem Erzbischof und vor allem nicht mit der Kirche". Offenbar handelte es sich bei ihrer Verschleppung um ein Versehen, wie das katholische Portal "ACI Africa" am Wochenende berichtete. Demnach setzte der Kartellboss die katholische Ordensschwester auf freien Fuß, als seine Handlanger ihm die entführte Frau präsentierten.

Dem Bericht nach wurde die Ordensfrau bereits Ende April in der südkongolesischen Stadt Lubumbashi verschleppt. Erst durch einen Solidaritätsbesuch von Erzbischof Fulgence Muteba Mugalu wurde der Fall jetzt bekannt. Demnach hat der Bandenführer die Freilassung der Ordensfrau angeordnet, um "keinen Fluch über sein Haus" kommen zu lassen.

Erzbischof Muteba prangerte allgemeine Unsicherheit in Kongos zweitgrößter Stadt und darüber hinaus an. Auch Papst Franziskus hatte bei seinem Besuch in dem ostafrikanischen Land im Februar Missstände wie bewaffnete Konflikte und Bandengewalt kritisiert. Allein im gewaltgeplagten Osten des Landes kämpfen mehr als 120 Rebellengruppen um Bodenschätze und Territorium. (KNA)