Paare müssten die "wahre Bedeutung" des Segens verstehen

Slowakische Bischöfe: Segnung nur unter bestimmten Bedingungen

Veröffentlicht am 18.01.2024 um 11:49 Uhr – Lesedauer: 

Bratislava ‐ Die Vatikan-Erklärung zur Segnung homosexueller, unverheirateter und wiederverheirateter Paare hat innerkirchlich für Unruhe gesorgt. Die Slowakische Bischofskonferenz betont nun, dass Priester den Segen spenden dürfen – aber mit Kriterien.

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Die slowakischen Bischöfe befürworten die Segnung homosexueller und wiederverheirateter Paare, allerdings nur unter bestimmten Bedingungen. In einer Mitteilung auf der Internetseite der slowakischen Bischofskonferenz zum Segnungsdokument "Fiducia supplicans" (Mittwoch) heißt es, der Priester dürfe den Segen nur spenden, wenn die zu Segnenden "die wahre Bedeutung und den Zweck dieses Segens verstehen". Fehlt es an Verständnis und Akzeptanz, kann der Priester den Segen verweigern, soll sie aber "geduldig und väterlich in sein Gebet einschließen".

Zu den weiteren Kriterien der slowakischen Bischöfe gehört, dass der Priester den Segen "nach seinem Urteil und in seiner Verantwortung vor Gott" spendet, damit nicht der Eindruck entstehe, es handle sich um eine sakramentale Eheschließung. Weiter heißt es, der Segen solle sehr kurz, einfach und prägnant sein, ohne liturgischen Rahmen und mit einem Kreuzzeichen für jede der beiden Personen. Der Priester soll dabei keine liturgischen Gewänder tragen. Die Bischofskonferenz betont außerdem die kirchliche Ehelehre und äußert die Hoffnung, dass der "offene und liebevolle Umgang der Kirche mit den Herausforderungen der Gegenwart vielen Menschen helfen wird".

Innerkirchlich hat das Segensdokument des vatikanischen Glaubensdikasteriums "Fiducia supplicans" gemischte Reaktionen hervorgerufen. Vor allem in Afrika und Osteuropa lehnten Bischofskonferenzen die Segnung homosexueller, unverheirateter und wiederverheirateter Paare ab. Andere Bischofskonferenzen in Europa, wie die französische und die portugiesische, stellten sich hinter das Dokument. (mtr)