Gebeine waren durch Reformation nach Bayern gekommen

Sankt-Benno-Reliquie nach Dresden zurückgekehrt

Veröffentlicht am 17.06.2024 um 12:31 Uhr – Lesedauer: 

Dresden ‐ Am Sonntag hat eine Reliquie des heiligen Benno von Meißen ihren Platz in der Dresdner Kathedrale gefunden, nachdem sie während der Reformation von dort fortgeschafft wurden. Bischof Heinrich Timmerevers sieht ihn als vorbildlichen "Saatstreuer".

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Eine Reliquie des heiligen Benno von Meißen hat am Sonntag ihren Ehrenplatz in der Dresdner Kathedrale erhalten. Es handelt sich nach Angaben des Bistums um ein Fragment der Gebeine des Heiligen, welches zukünftig in der Benno-Kapelle der Kathedrale zu sehen ist. Dort wird bereits die Mitra des heiligen Bischofs aufbewahrt.

Der heilige Benno ist der Patron des Bistums Dresden-Meißen, in dem er von 1066 bis 1106 als zehnter Bischof wirkte. Bei der Reliquie handelt es sich um ein Geschenk des Münchner Erzbischofs Reinhard Marx, das an den 500. Jahrestag der ursprünglichen Reliquienerhebung zu Meißen am 16. Juni 1524 erinnern soll. Die Gebeine Bennos waren in Folge der Reformation vor Jahrhunderten aus Meißen nach München gelangt. Hier wird er seither auch als Patron der bayerischen Landeshauptstadt verehrt.

Auch in bedrängten Zeiten Saat des Evangeliums ausstreuen

In Anspielung auf die symbolischen Motive des Reliquiars (Reliquienhalters), nämlich Wasser, Wein und Korn, sagte der jetzige Bischof von Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, bei der Messfeier: "Die Hand des heiligen Benno streut nach wie vor die Saat des Evangeliums aus. Das ist die Botschaft von Benno auch heute an uns." Man dürfe auch in bedrängten Zeiten nicht aufhören, die Saat des Evangeliums auszustreuen.

Reliquien wurden in der katholischen Kirche besonders im Mittelalter verehrt. Ihnen wurde häufig eine übernatürliche Wirkkraft in Verbindung mit einer als heilig geltenden Person zugesprochen. Heute können sie helfen, einen besonderen Zugang zu einem Menschen zu finden, die aus einer anderen Zeit stammt. (KNA)