US-Bischöfe besorgt über steigende Akzeptanz von Pornografie
Die US-Bischöfe sind besorgt angesichts einer steigenden Akzeptanz von Pornografie. Pornografie stelle eine ernsthafte Gefahr für echte Liebe dar, heißt es im aktualisierten Geleitwort einer Handreichung zum Thema, die die US-Bischofskonferenz nach zehn Jahren in einer zweiten Auflage veröffentlicht hat. Neue Bedrohungen seien der Einsatz von generativer Künstlicher Intelligenz und die Manipulation von Nutzern durch algorithmisch kuratierte Inhalte in den sozialen Medien, die Menschen zu zwanghaftem Konsum verleiteten: "Oft suchen diese Nutzer gar nicht nach illegalen Inhalten, sondern werden von diesen gefunden."
Beim Einsatz von KI sehen die Bischöfe zwei große Problembereiche: Zum einen Inhalte, die Vorlieben bis ins Kleinste bedienen. "Das führt zu Konsumgewohnheiten, die es noch schwieriger machen, echte Liebe zu finden." Ein weiteres großes Problem seien "Deepfakes", die realistische Nachbildung echter Menschen, ohne Zustimmung der betroffenen Personen.
Viele Menschen konsumierten aufgrund von persönlichen Verwundungen pornografische Inhalte, vor allem aufgrund einer Epidemie der Einsamkeit: "Soziale Isolation war in einer individualistischen Gesellschaft wie der unseren bereits eine Gefahr, hat sich jedoch durch die anhaltende Verbreitung sozialer Medien und die langanhaltenden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie noch verschärft." Pornografie sei aber nur ein betrügerischer Ersatz für echte Beziehungen: "Indem Pornografie individuelle Wünsche befriedigt, schränkt sie die Freiheit des Einzelnen ein, mit anderen in einer von gegenseitiger Liebe und Hingabe geprägten Beziehung zu leben."
Empfehlungen für Eltern, Klerus, Laien und Politik
Die Bischöfe empfehlen Eltern unter anderem, ihre Kinder dabei zu unterstützen, gesunde Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen und mit ihnen altersgemäß über Sexualität zu sprechen. Die Nutzung von Smartphones und anderen digitalen Geräten soll medienpädagogisch begleitet werden und unter gemeinsamen ausgehandelten Regeln ablaufen. Weitere Empfehlungen richten sich an Kleriker und Laien, die Menschen über die Gefahren von Pornografie und die Bedeutung von Medienkompetenz aufklären sollen.
Von der Politik fordern die Bischöfe, die Produktion und Verbreitung von Pornografie einzudämmen. Dazu soll es eine verpflichtende Altersprüfung für pornografische Webseiten geben und Sorgfaltspflichten für Anbieter von Social-Media-Diensten.
Der Katechismus der katholischen Kirche versteht unter Pornografie "tatsächliche oder vorgetäuschte geschlechtliche Akte vorsätzlich aus der Intimität der Partner herauszunehmen, um sie Dritten vorzuzeigen". Gemäß der Lehre der Kirche verletzt Pornografie die Würde aller Beteiligten schwer: "diese werden nämlich zum Gegenstand eines primitiven Vergnügens und zur Quelle eines unerlaubten Profits". 2019 hatte Papst Franziskus (2013–2025) Internet-Konzerne aufgefordert, Verantwortung für den Kinderschutz bei ihren Produkten zu übernehmen. (fxn)
