Respektlosigkeit gegenüber dem Sakralen wachse

Erzbistum Köln: Diebstähle und Vandalismus in Kirchen nehmen zu

Veröffentlicht am 31.07.2025 um 10:52 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ Gestohlene Kelche, aufgebrochene Opferstöcke: Kirchen im Erzbistum Köln werden offenbar immer häufiger Ziel von Diebstahl und Vandalismus. Täter hinterlassen mitunter sogar Exkremente.

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Diebstähle und Vandalismus in Kirchen werden nach Aussage des Erzbistums Köln immer häufiger. Grundsätzlich scheine eine gewisse Respektlosigkeit gegenüber sakralen Gebäuden und Gegenständen zuzunehmen, teilte eine Sprecherin des Erzbistums am Donnerstag auf Anfrage mit. Die Schäden reichten von Verunreinigung durch Exkremente über Graffiti und Schmierereien bis hin zu Diebstählen und Brandstiftungen. Zuerst hatte das Kölner Internetportal "domradio.de" darüber berichtet.

Besonders häufig würden Opferstöcke aufgebrochen oder Schalen und Kelche entwendet – also Gegenstände, bei denen ein materieller Wert vermutet werde. "Es ist erkennbar, dass sich Diebstähle im Zusammenhang auch mit Beschaffungskriminalität in Kirchen und Kapellen häufen." Während der materielle Schaden oft gering sei, wiege der immaterielle Schaden schwer. Wenn sakrale Gebäude beschädigt und liturgische Gegenstände entwendet würden, würden damit auch immer religiöse Gefühle der Gläubigen verletzt.

Kirchen sollen trotzdem offen bleiben

Im Erzbistum Köln gibt es rund 1.200 Gotteshäuser, davon rund 920 Kirchen und 300 Kapellen. Es umfasst das Stadtgebiet von Köln sowie weite Teile des Rheinlands, einschließlich der Städte Bonn, Düsseldorf und Wuppertal. Mit rund 1,63 Millionen Katholiken ist es das zweitgrößte deutsche Bistum.

Die Erzdiözese rief zu einem respektvollen Miteinander in einer pluralen Gesellschaft auf. "Grundsätzlich ist es uns ein großes Anliegen, dass die Kirchen offen gehalten werden, um Gläubigen stets die Möglichkeit zu Rückzug, Ruhe und Gebet geben zu können." Die Zahlen von Kirchendiebstählen und Vandalismus werden laut Erzbistum nicht zentral erfasst. Zuständig seien die einzelnen Kirchengemeinden. "Wir empfehlen aber grundsätzlich das Erstatten einer Strafanzeige." (KNA)