Angespannte Situation im Kloster, gesundheitliche Probleme

Heiligenkreuzer Abt legt Amt als Abtpräses nieder

Veröffentlicht am 13.08.2025 um 09:34 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ In turbulenten Zeiten: Abt Maximilian Heim vom Stift Heiligenkreuz tritt als Abtpräses der österreichischen Zisterzienser zurück. Einen kommissarischen Leiter gibt es schon. Das Stift nahm Stellung zur Situation.

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Abt Maximilian Heim (Foto oben, Mitte) vom Stift Heiligenkreuz ist von seinem Amt als Abtpräses der österreichischen Zisterzienser zurückgetreten. Das bestätigte am Mittwochmorgen der kommissarische Leiter der Zisterzienserkongregation, Abt Reinhold Dessl vom Stift Wilhering, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Demnächst werde es Neuwahlen geben, so Dessl.

Der Sprecher des Stifts, Johannes Paul Chavanne, nannte der österreichischen Nachrichtenagentur Kathpress als Grund für den Rückzug die angespannte und turbulente Situation im Kloster. Dies erfordere eine stärkere Fokussierung, daher habe Heim seine darüber hinausgehende Funktion in der Kongregation zurückgegeben. Zudem habe sich Heim vor zwei Tagen mit Herzproblemen in Krankenhausbehandlung begeben. Zuvor hatte es bereits in Medienberichten geheißen, Heim befinde sich nach einem möglichen Herzinfarkt im Krankenhaus. Der Vorfall habe den Abt "tief erschüttert", sodass er sein Amt als Abtpräses niedergelegt habe.

Das Stift Heiligenkreuz im Wienerwald war in den vergangenen Wochen verstärkt in den Schlagzeilen. Im Juni hatte der Vatikan eine Apostolische Visitation der Abtei angekündigt. Das zuständige Dikasterium in Rom teilte in einem Schreiben mit, es habe Hinweise erhalten, die die Leitung und Verwaltung des Stifts betreffen. Ziel der Visitation sei es, diesen Hinweisen nachzugehen. Der Besuch soll im Herbst beginnen.

Auch Staatsanwaltschaft ermittelt

Auch die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt ermittelte zuletzt im Zusammenhang mit dem Kloster. Gesucht wurde der Verfasser anonymer Schreiben, die an mehrere Institutionen in Österreich versandt wurden. Darin werden laut Landeskriminalamt Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs und der Verletzung des Beichtgeheimnisses im Umfeld des Stifts erhoben. Das Kloster selbst hatte die Briefe zur Anzeige gebracht.

Die Österreichische Zisterzienserkongregation (lat. Congregatio Austriaca) ist ein Zusammenschluss von Zisterzienserklöstern in Österreich, Deutschland und der Tschechischen Republik. Ihre Wurzeln reichen ins 17. Jahrhundert zurück, als sich mehrere Klöster im heutigen Österreich zum Vikariat Österreich zusammenschlossen. (tmg/KNA)

13.8., 11:24 Uhr: Ergänzt um Stellungnahme des Stifts.