Franziskus soll sich schon vor seiner Papstwahl für Oscar Romero ausgesprochen haben

"Wenn ich Papst werde, spreche ich Romero heilig"

Veröffentlicht am 31.10.2015 um 13:15 Uhr – Lesedauer: 
Heilige

Rom ‐ Papst Franziskus soll sich bereits vor seiner Wahl zum Papst für eine Heiligsprechung des 1980 ermordeten salvadorianischen Erzbischofs Oscar Romero ausgesprochen haben. Das sagte Romeros früherer Sekretär, Jesus Delgado Acevedo, der italienischen Tageszeitung "La Repubblica".

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Er habe den damaligen Kardinal Jorge Mario Bergoglio 2007 gefragt, ob Romero heiliggesprochen werde; der peruanische Kurienkardinal Alfonso Lopez Trujillo (1935-2008) habe ihm gesagt, das werde nie geschehen, so Delgado. Daraufhin habe Bergoglio geantwortet: "Wenn ich Papst werde, dann schicke ich Lopez Trujillo nach San Salvador um Romero heiligzusprechen".

Oscar Romero Galdamez, der 1977 Erzbischof von San Salvador wurde, war am 24. März 1980 während eines Gottesdienstes in einer Krankenhauskapelle von Unbekannten erschossen worden. Durch seinen Einsatz für die Rechte der Armen hatte er den Hass reaktionärer Kreise auf sich gezogen. Als Auftraggeber des Mordes stehen Militärs im Verdacht; die Hintergründe der Tat wurden nie ganz aufgeklärt. Romero wurde zu einer Leitfigur der Befreiungstheologie.

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Video: © www.katholisch.de

Am 15. August 1917 wird Oscar Romero in El Salvador geboren. Gemeinsam mit Adveniat hat katholisch.de eine dreiteilige Serie über das Leben des Seligen produziert. In Teil eins geht es um den kleinen Jungen, der zu einem Vorbild einer ganzen Nation heranwächst.

Trujillo, früherer Präsident des Päpstlichen Rates für die Familie, galt als einer der einflussreichsten Gegner einer Heiligsprechung Romeros. Das Verfahren hierzu war 1990 in San Salvador eröffnet und später im Vatikan fortgesetzt worden. Dort geriet es jedoch mehrfach ins Stocken, weil Romero einigen Beteiligten als Repräsentant der Befreiungstheologie verdächtig erschien. Papst Benedikt XVI. (2005-2013) gab das Verfahren im Dezember 2012 wieder frei. Franziskus sorgte kurz nach seiner Wahl im März 2013 für eine Beschleunigung. Anfang Februar erkannte er Romero als Märtyrer an und machte damit den Weg für eine Seligsprechung frei, einer Vorstufe der Heiligsprechung.

Franziskus hatte am Freitag die Gegner Romeros kritisiert. Nach seinem Tod sei dieser Diffamierungen und Verleumdungen "auch durch seine Brüder im Priester- und Bischofsamt" ausgesetzt gewesen, sagte der Papst im Vatikan vor einer Delegation aus El Salvador. (KNA)