Gänswein: Franziskus ist rechtmäßiger Papst

"Papst Franziskus ist der rechtmäßig gewählte und der rechtmäßige Papst. Insofern gibt es also nicht zwei - einen rechtmäßigen und einen unrechtmäßigen", sagte der Präfekt des Päpstlichen Hauses und Privatsekretär von Benedikt XVI.

Im Mai hatte Gänswein in einer Rede an der Universität Gregoriana in Rom gesagt, nach dem Amtsverzicht von Benedikt gebe es keine zwei Päpste, "aber de facto ein erweitertes Amt - mit einem aktiven und einem kontemplativen Teilhaber". Benedikt habe seinen Stuhl geräumt, doch den Petrusdienst mit seinem Rücktritt nicht verlassen. Er habe das "personale Amt stattdessen ergänzt um eine kollegiale und synodale Dimension, als einen quasi gemeinsamen Dienst". Diese Äußerungen erregten großes Aufsehen.

Gänswein: Man hat mir hier Dinge unterstellt

Man habe ihm hier Dinge unterstellt, die er gar nicht gesagt habe, so Gänswein weiter. Er verwies darauf, dass Benedikt selbst geäußert habe, dass er "auch weiterhin im Gebet und im Opfern da ist, im Recinto [Umkreis, Anm.d.Red.] von Sankt Peter." Mit seiner Aussage vom erweiterten Petrusdienst habe er ebendies sagen wollen, dass Benedikt XVI. nun "geistige Frucht" bringe. Von Schwierigkeiten oder einem Konkurrenzverhältnis zwischen Franziskus und dem emeritierten Papst könne keine Rede sein, betonte Gänswein.

Auch seine Entscheidung zum Rücktritt hat Benedikt laut Gänswein nie bereut. Er lebe mit diesem Schritt nach wie vor in "vollem Frieden" und er sei heute "vielleicht mehr denn je" überzeugt davon, dass er richtig gewesen sei. Die Haltung des emeritierten Papstes habe auch ihm geholfen, von seiner "anfänglichen Resistenz" gegen den Amtsverzicht innerlich Abschied zu nehmen, bekannte der aus dem Schwarzwald stammende Geistliche.

Benedikt XVI. war Ende Februar 2013 zurückgetreten. Am Dienstag begeht er sein 65-jähriges Priesterjubiläum mit einem Festakt im Vatikan und kehrt dazu erstmals wieder in den Apostolischen Palast zurück. (bod/KNA)