Engelmar Unzeitig

02.03

Er wollte nie Rebell, sondern Missionar sein und wurde Märtyrer: Engelmar Unzeitig (1911-1945), der "Engel von Dachau". Der Sohn einfacher Bauern kam 1911 in Greifendorf (heutiges Tschechien) als Hubert zur Welt. Nur drei Jahre später brach der Erste Weltkrieg aus: Huberts Vater starb in russischer Kriegsgefangenschaft an Typhus und seine Heimat fiel an die Tschechoslowakei. Hubert ging zu den Missionaren von Mariannhill, nahm den Namen Engelmar an und wurde 1939 zum Priester geweiht – noch im selben Jahr löste Nazi-Deutschland den Zweiten Weltkrieg aus. An Mission in fernen Ländern war nun nicht mehr zu denken: Engelmar betreute französische Kriegsgefangene, leitete eine Pfarrei und gab Religionsunterricht. Der junge Priester protestierte öffentlich gegen den Rassenwahn, wurde 1941 wegen "tückischer Äußerungen und Verteidigung der Juden" angezeigt und in das Konzentrationslager Dachau verschleppt. In den folgenden Jahren teilte er seine knappen Essensrationen mit russischen Häftlingen, spendete ihnen Sakramente und übersetzte zusammen mit anderen Priestern den Katechismus auf Russisch. Als in den Baracken der Russen Flecktyphus ausbrach, übernahm Engelmar dort freiwillig die Pflege. Er steckte sich bei seiner Arbeit an und erlag am 2. März 1945 selbst der Krankheit. Papst Franziskus sprach Engelmar am 24. September 2016 selig.