Franz (François) von Montmorency-Laval

06.05

Wer Angst vor immer weiter zusammengelegten Seelsorgeräumen hat, findet in ihm den richtigen Heiligen: Der aus verarmtem französischen Hochadel stammende Franz von Montmorency-Laval (1623-1708) war ab 1674 erster Bischof der neuen Diözese von Québec und damit verantwortlich für alle von Frankreich beanspruchten Gebiete in Nordamerika. Sein riesiger Verantwortungsbereich erstreckte sich vom heutigen Kanada bis zum Golf von Mexiko. Unermüdlich reiste Franz im Kanu, zu Fuß und auf Schneeschuhen durch sein riesiges Bistum. Einen Schwerpunkt seines Wirkens bildete die Gründung neuer Pfarreien vor Ort. In Quebec rief Franz eine Priestergemeinschaft ins Leben und spendete sein eigenes Vermögen. So geht die nach ihm benannte älteste französische Universität in Amerika, die Universität Laval, auf ihn zurück. Als Bischof sorgte sich Franz um den Wohlstand der Kolonie, kämpfte aber gleichzeitig gegen die Ausbeutung der indigenen Bevölkerung. Sein Einsatz gegen die brutale Verwaltung der Kolonie und seine Kritik an den sich bereichernden europäischen Siedlern machten Franz nicht nur Freunde. Zermürbt von den vielen Anfeindungen und gesundheitlich angeschlagen legte er 1688 sein Bischofsamt nieder. Franz starb am 6. Mai 1708 und wurde 2014 von Franziskus in den Heiligenkalender der Kirche aufgenommen.