Knud von Dänemark

10.07

Es kommt nicht gerade häufig vor, dass ein Herrscher mit dem Bischof von Rom bricht und später dennoch heiliggesprochen wird: Der dänische König Knud IV. (um 1043-1086) ist so ein Sonderfall. Knud war der dritte von dreizehn Söhnen des dänischen Königs und betrieb bereits als Prinz intensive Außen- und Machtpolitik: Er leitete Kreuzzüge gegen heidnische Nachbarvölker und begleitete seinen Onkel auf einen Englandfeldzug. Um seine Position als Kirchenherrscher zu festigen, orientierte sich Knud an der selbstbewussten deutschen Kirchenmacht und suchte Abstand zu Rom. So verlängerte Knud eigenmächtig die Weihnachtszeit auf insgesamt 20 Tage bis zum 13. Januar. Dieser Tag wird in Skandinavien bis heute als St.-Knut-Tag begangen. Als König förderte er die Kirche mit zahlreichen Schenkungen und reformierte überkommenes Recht. Seine strengen Fastenvorschriften und die Einführung der Kirchensteuer brachten das Volk jedoch gegen ihn auf. Am 10. Juli 1086 ermordeten Aufständische den ungeliebten König in der Kirche St. Alban auf Fünen. Eine vier Jahre später wütende Hungersnot führte aber zu einem Sinneswandel der Bevölkerung: Die Ernteausfälle wurden als göttliche Strafe für den Monarchenmord interpretiert und eine unerwartete Heiligenverehrung setzte ein. Papst Paschalis II. bestätigte den Kult 1100.